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Nr 13 2022 www markttechnik de Aktuell Nachrichten Fortsetzung von Seite 1 Gut gemeint und kann damit indirekt betroffen sein Große Firmen werden ihre Berichtspflichten gesetzeskonform in Form von Vertragsergänzungen oder Regressklauseln an ihre Lieferanten durchreichen Diese indirekte Betroffenheit ist laut einer Umfrage des Deutschen Industrie und Handelskammertages DIHK kleineren und mittleren Firmen KMUs zum Teil noch nicht bewusst Der Umfrage zufolge hat erst jedes dritte KMU ein entsprechendes Risikomanagement implementiert beziehungsweise plant ein solches > Vielschichtige Herausforderungen und Forderungen Was bedeutet das Gesetz für die Akteure aus der Elektronik-Industrie? Lieferketten in der Elektronik und verwandten Branchen wie dem Maschinenbau und der Automatisierung sind komplex teils sehr stark fragmentiert und mittelständisch geprägt Nicht selten bestehen sie vom Rohstoff bis hin zum Produkt oder System aus über hundert Unternehmen oder je nach Endprodukt auch deutlich mehr Meist ist einem Unternehmen aber nur der direkte Zulieferer bekannt Die Berichtspflichten gehen aber nach dem deutschen Gesetz und dem EU-Entwurf deutlich darüber hinaus Der Fachverband der Bauelemente-Distribution FBDi gibt auf Anfrage von Markt Technik zu bedenken dass es wie schon bei anderen Gesetzesinitiativen sehr stark auf die Kooperationsbereitschaft von Partnern in Ländern außerhalb der EU ankommen wird entsprechende Nachweise oder Zertifizierungen zu liefern »Da viele Geschäftspartner in der vorgeordneten Lieferkette außerhalb der EU-Jurisdiktion sitzen und sehr oft Ausweichmöglichkeiten auf andere Lieferanten nicht bestehen sehen wir ähnliche Herausforderungen wie bei REACh die rein auf unternehmerischer Ebene kaum zu lösen sind« erklärt FBDi-Vorstandsvorsitzender Georg Steinberger Kritisch betrachtet der FBDi laut Geschäftsführer Andreas Falke auch die Tatsache dass die kürzlich veröffentlichten Vorschläge der EU-Kommission deutlich über das deutsche LkSG hinausgehen »Hier sehen wir noch erheblichen Abstimmungs-Koordinationsund Kommunikationsbedarf auf europäischer Ebene um Unternehmen Klarheit und Rechtssicherheit zu geben und vor allem den Verwaltungsaufwand überschaubar zu halten « Dennoch so betonen die beiden Verantwortlichen des FBDi ausdrücklich begrüße man das Gesetz und die damit verbundenen Ziele »Es kann entlang der Lieferkette zu mehr Fairness der Einhaltung von fundamentalen Menschenrechten und einem besseren Schutz der Umwelt führen Insgesamt hoffen wir dass Aufwand und Nutzen im Einklang zu halten sind und sich die nötige Transparenz durch mehr Eigenverantwortung der Unternehmen erzielen lässt « In Bezug auf die Bauelemente-Branche ist der FBDi der Ansicht dass die Auswirkungen überschaubar bleiben »Wir werden dennoch zusammen mit unseren Herstellerpartnern und Kunden nach gemeinsamen Lösungen suchen Eine reine Verschiebung der Verantwortung in der Lieferkette kann nicht das Ziel sein« resümiert Steinberger Experten des DIHK weisen außerdem auf die bestehende Rechtsunsicherheit hin und mahnen die vagen Formulierungen im Gesetzestext an Noch mangele es daher an Leitplanken für die praktische Umsetzung Eine sinnvolle Umsetzung neuer Sorgfaltspflichten könne nach Ansicht des DIHK jedoch nur gelingen wenn Rechtsunsicherheiten vermieden Betroffenheiten klar geregelt und konkrete Hilfestellungen gerade für KMU zur Verfügung gestellt werden Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft – kritisiert insbesondere den Vorschlag der EU als »unverhältnismäßig praxisfern und bürokratisch« so vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt Als Anforderungen an eine praxistaugliche Lieferkettenregulierung fordert der Verband den Anwendungsbereich eindeutig auf die direkten Zulieferer zu begrenzen sowie die Sorgfaltspflichten klar zu definieren Auch fordert die vbw eine Positivliste mit Ländern und Wirtschaftsräumen bei den die Rechtssetzung und -durchsetzung garantiert ist und entsprechende Sorgfaltspflichten entfallen können Eine Gefahr sieht die vbw zudem darin dass sich viele Unternehmen zur Risikovermeidung aus 3 Japanische Präzision seit 1935 Mehr Informationen erhalten Sie hier Messlösungen für Ihre Leistungsanalyse Profitieren Sie von 35 Jahren Erfahrung Hochpräzise Analysatoren und Sensorik aus einer Hand HIOKI EUROPE GmbH Helfmann-Park 2 65760 Eschborn hioki@hioki eu www hioki com europe Seite 8 Rüdiger Stahl TQ »Wenn zum Beispiel große Konzerne wie Apple die Consumer-Produkte mit Stückzahlen in Millionenhöhe produzieren und nur wenige verschiedene Produkte prüfen müssen den gleichen Aufwand bei der Nachverfolgung pro Artikel haben wie wir als TQ die einzelne Produkte auch in Stückzahlen von nur 100 pro Jahr produzieren dann steht dies in keinem Verhältnis «