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www markttechnik de Nr 11 2022 8 Aktuell Nachrichten Fortsetzung von Seite 1 Die Kriegs-Auswirkungen Keine Ambitionen in Russland hatte in der Vergangenheit Puls »Für uns ist das kein relevanter Markt ich war schon immer skeptisch was das dortige System angeht und wir haben uns deshalb nicht nennenswert engagiert« so Bernhard Erdl Gründer und CEO der Puls-Gruppe Wie Erdl berichtet ist Puls beim Transportweg von China nach Deutschland bereits wieder von der Bahn aufs Schiff umgestiegen »weil wir befürchten dass die Spediteure die russische Bahn nicht mehr bezahlen können und deshalb dieser Weg versperrt ist Dadurch verlängert sich die aktuelle Liefersituation um drei bis vier Wochen« Erdl weist auch darauf hin dass durch die am 28 Februar beschlossenen russischen Gegensanktionen rein technisch betrachtet »russische Kunden keine Rechnungen mehr begleichen oder Zahlungsverpflichtungen gegenüber westlichen Kunden nachkommen dürfen die sich an den wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland beteiligen« Zudem sei fraglich ob die Sicherheit von Gütern beim Transport nach oder innerhalb Russlands noch gewährleistet werden könne So würden Spediteure berichten dass Transporte auf russischem Territorium von den russischen Behörden festgehalten werden Auch für Block Transformatoren-Elektronik spielen Russland und die Ukraine als Absatzmärkte nur eine begrenzte Rolle wie Kai Heinemann Geschäftsleiter Entwicklung und Produktmanagement erläutert »Die Auswirkungen auf uns sind gerade in der aktuellen Phase der Vollauslastung verschmerzbar « Dass Block im Transformatorenbereich gerade eine massive Nachfragesteigerung erfährt führt Heinemann darauf zurück dass ein Marktbegleiter bisher in der Westukraine Transformatoren gefertigt habe Bei der Versorgung mit Metallen sieht Heinemann Russland nur bedingt als relevanten Lieferanten für Block »Beim Kupfer kommen die größten Rohstoffmengen aus Chile anders sieht es bei Aluminium aus hier spielt Russland eine größere Rolle « Seite 10 her als in der Ukraine »bezogen auf EMEA liegt er aber unter zwei Prozent« erläutert Michael Turbanisch Director Head of Distribution Development EMEA Mit Zahlungsausfällen rechnet keines der drei befragten Unternehmen Entweder sind sie wie Murata über die paneuropäischen Distributoren in Russland vertreten oder es handelt sich wie im Fall von Taiyo Yuden um internationalen Kunden mit Headquarter in Europa oder den USA Turbanisch schließlich berichtet »dass wir mit unseren russischen Distributoren entsprechende Zahlungsmodalitäten haben die uns gegen Ausstände absichern« Auf die Abhängigkeit von Russland als Lieferanten von Palladium geht in den Antworten nur die Yageo-Gruppe ein die in einem Schreiben an ihre Kunden darauf hinweist kein Palladium aus Russland zu beziehen > Weitere Hersteller »Wir verurteilen die kriegerische Handlung der russischen Regierung und haben in der ersten Märzwoche entschieden die Lieferungen an Russland und die Ukraine bis auf Weiteres auszusetzen unsere Tochterfirma in der Ukraine ist ebenfalls seit der ersten Märzwoche aus Sicherheitsgründen geschlossen« erläutert Hauke Hannig Bereichsleiter Unternehmenskommunikation Politik und Pressesprecher der ebmpapst-Gruppe die Reaktion des Elektromotorund Ventilatoren-Spezialisten auf den Ausbruch des Krieges ebmpapst beliefere die Märkte in der Ukraine und Russland mit Ventilatoren für den Bereich der Kälteund Klimatechnik Umsatzseitig liege die Bedeutung dieses Geschäfts im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich Keine direkten Auswirkungen auf das laufende Geschäft durch den Ukraine-Krieg sieht Christian Blersch Geschäftsführer von E E P D »Russland und die Ukraine spielen für uns keine Rolle wir haben dort keine Kunden « Probleme durch die Auswirkungen des Krieges sieht Blersch jedoch bei den Logistikketten »Hier spielt die Sperrung des russischen Luftraums mit der Tatsache dass russische Frachtflieger nicht mehr die Route von Asien nach Europa bedienen können eine große Rolle « Für Christian Eder Direktor Marketing bei Congatec sieht es ähnlich aus »Unsere Umsätze in Russland und der Ukraine liegen unter 1 Prozent des Gesamtumsatzes Die aktuelle Situation hat also kaum Einfluss auf unsere Geschäftsentwicklung Zudem haben wir als Reaktion auf den Krieg unsere Vertriebsaktivitäten in diesen Regionen eingestellt « Aus seiner Sicht könnten sich vor dem Hintergrund der aktuellen Chipknappheit die ausgesprochenen Sanktionen gegen Russland und die damit verbundenen Lieferstopps eventuell positiv auf die Versorgungssituation in der Elektronikbranche auswirken Dass so etwas wie der völkerrechtswidrige Überfall Russlands auf die Ukraine »in unserer global wirtschaftlich vernetzten Welt überhaupt möglich ist kann ich immer noch nicht so recht fassen« > Stromversorgungs-Anbieter »Russland und die Ukraine sind für uns wichtige Absatzmärkte mit einer tiefen Verwurzelung zu lokalen Distributoren und treuen Endkunden« charakterisiert demgegenüber Uwe Frischknecht Geschäftsführer Recom Electronic die Geschäftsbeziehungen Recoms zu den beiden Konfliktparteien siehe Kasten und unterscheidet sich damit von vielen anderen Unternehmen Als Reaktion auf den Kriegsausbruch wurde bis auf Weiteres der gesamte Auftragsbestand nun komplett eingefroren Die westlichen Sanktionen so Frischknecht zeigten auf dem russischen Distributionsmarkt bereits Wirkung »Bei einigen Distributoren ist es dort bereits zu Massenentlassungen von über 50 Prozent der Belegschaft gekommen « Dr Gerald Paul Vishay »Nicht gefeit wären wir natürlich vor einem breiten wirtschaftlichen Abschwung in unseren wichtigen Absatzmärkten als Folge des russischen Wahnsinns « Uwe Frischknecht Recom »Russland und die Ukraine sind für uns wichtige Absatzmärkte mit einer tiefen Verwurzelung zu lokalen Distributoren und treuen Endkunden « Andreas Schneider BMK »Palladium wird für Sensoren und Speichermodule benötigt Die USA beziehen bisher 35 Prozent ihres Palladium-Bedarfs aus Russland «