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6 Elektronik 0 3 2022 GMM-News COSIMA 2021 Smarter Sicherheitsassistent für das Fahrrad Fahrradfahren in deutschen Städten ist riskant Ausparkende Autos ausscherende Busse oder spontan auftauchende Fußgänger verursachen gefährliche Situationen Ein Team des Studierenden-Wettbewerbs COSIMA 2021 hat ein Sicherheitssystem entwickelt bei dem Unfallprävention im Fokus steht Beim Finale des COSIMA-Wettbewerbs im Rahmen des MikroSystemTechnik Kongresses 2021 traten vier Teams mit innovativen Projekten zum Einsatz von Sensoren und Mikrosystemen gegeneinander an die wir Ihnen in der Elektronik sukzessive vorstellen In den vorhergehenden Ausgaben berichteten wir über das Siegerteam upGRADe mit seinem Aufrüstkit für Kochherde sowie das zweitplatzierte Team AixSense mit seinem analytischen System zur optoelektronischen Überwachung Steuerung und Detektion komplexer biologischer und chemischer Prozesse Nun lernen Sie das drittplatzierte Studierenden-Team RADar näher kennen das in diesem Jahr ebenfalls am internationalen iCAN-Wettbewerb teilnehmen wird Das ist RADar Die zentrale Idee von RADar ist ein aufrüstbares System für das Fahrrad das von hinten nahende Gefahren frühzeitig erkennt und den Radfahrer warnt Das System soll im besten Fall dafür sorgen dass es erst gar nicht zu Schäden an Mensch und Material kommt Wenn es dennoch zu einem Unfall kommen sollte bietet das System einen zusätzlichen Mehrwert Die letzten 20 Sekunden vor und zehn Sekunden nach einem Sturz werden mit einer Kamera aufgenommen und mittels einer App für den Nutzer bereitgestellt Damit kann der Unfallhergang besser rekonstruiert werden Das Team RADar hat dazu ein Fahrrad mit einem aus zwei Einheiten bestehenden System ausgerüstet Die hintere Einheit erfasst Objekte die sich innerhalb einer deklarierten Gefahrenzone befinden Diese Gefahrenzone wird durch drei Sensoren abgedeckt Zwei Ultraschall-Abstandssensoren mit 4 m Reichweite und ein TFmini-S-Lidar-Sensor von Benewake mit 12 m Reichweite Die drei Sensoren kommunizieren mit einem Mikrocontroller des Typs ESP8266 der die gemessenen Werte einliest und verarbeitet Die zweite Einheit ist vorne am Lenker angebracht Es handelt sich um eine Smartphone-Halterung mit verbauter Dashcam Raspberry PI und Gyro-Beschleunigungssensor Auf die von der Kamera aufgenommenen Daten kann der Nutzer über eine Smartphone-App zugreifen Da die Kabelführung an Fahrrädern meistens problematisch ist wurde eine kabellose Kommunikation zwischen den beiden Einheiten gewählt Optional wäre es vorstellbar die Sensoreinheit elegant im Rahmen des Fahrrads zu integrieren Dadurch würde der Charakter eines Aufrüstsets dem eines vollständig eingegliederten Systems weichen Die Motivation hinter RADar Die Hauptmotivation für das Team RADar zu dem vier Mechatronikund Maschinenbau-Studenten der FH Aachen gehören liegt darin dass im Zuge der Verkehrswende immer mehr Menschen auf den Sattel steigen Ein Großteil der neuen Fahrer ist mit vergleichsweise schnellen E-Bikes unterwegs Speziell bei den E-Bike-Fahrern handelt es sich jedoch oft um ältere Menschen mit nachlassendem Reaktionsvermögen und geringerer körperlicher Mobilität sodass das Unfall - potenzial aktuell erheblich steigt Die vier Studenten Philipp Steffens Leo Schnuch Oliver Kupers und Ben Evans profitierten bei der Umsetzung von den unterschiedlichen Stärken der Teammitglieder So war von Anfang an ganz klar wer sich schwerpunktmäßig mit den mechanischen Aspekten der Zusammenstellung von Hardware oder der Softwareentwicklung beschäftigt Und das Team sieht noch weiteres Optimierungspotenzial für RADar Beispielsweise könnte der Raspberry PI durch leistungsschwächere Hardware ersetzt werden Damit ließe sich der Strombedarf und der Verkaufspreis senken Vorstellbar wäre auch Warnmeldungen über Vibrationsmotoren zu übermitteln die im Lenker verbaut sind Das Team RADar mit seinem Prototyp Von links Oliver Kuipers Ben Evans Philipp Steffens und Leo Schnuch Bild VDE