Der Blätterkatalog benötigt Javascript.
Bitte aktivieren Sie Javascript in Ihren Browser-Einstellungen.
The Blätterkatalog requires Javascript.
Please activate Javascript in your browser settings.
Nr 47–48 2021 www markttechnik de 3 Aktuell Nachrichten Fortsetzung von Seite 1 computer auf gefolgt von einem 54-Qubit-System Dr Goetz »Wir werden unseren 20-Qubit-Demonstrator im LRZ so realisieren dass er auf ein 54-Qubit-System erweiterbar ist « Zweiter Partner im Forschungsprojekt ist das LRZ Leibniz-Rechenzentrum wo der Quantencomputer in das HPC-Zentrum HPC High Performance Computing integriert wird Dritter Partner ist Atos Anbieter von Cloud Cybersecurity und High Performance Computing und Entwickler von Atos QLM ein Quantensimulator Und der vierte Partner ist HQS Quantum Simulations ein Anbieter von Modellen auf Quantenebene für die Materialwissenschaft > Eine Pionierleistung Von der Tatsache mal ganz abgesehen dass kommerziell nutzbare Quantencomputer noch weit in der Zukunft liegen sind mit Q-Exa zwei wichtige Neuerungen verbunden Zum einen dass der Gatterbasierte Quantencomputer in ein Rechenzentrum integriert wird zum anderen soll er im Dauerbetrieb verfügbar gemacht werden Goetz »Wir sind überzeugt dass Quantencomputer in Rechenzentren ihre Heimat finden werden « Deshalb stelle dieses Forschungsprojekt nicht nur einen Meilenstein für Deutschland und Europa dar sondern sei Pionierarbeit auch aus einem weltweiten Blickwinkel betrachtet »Die reine Anzahl der Qubits ist gar nicht das Wichtigste sondern wie sie genutzt werden können « Und hier stelle die Integration des Quantencomputers in ein Rechenzentrum und das Ganze dann im Dauerbetrieb verfügbar zu machen den viel entscheidenderen Schritt dar Auch Prof Dr Dieter Kranzlmüller Vorsitzender des LRZ ist überzeugt dass mithilfe der Kombination eines der leistungsstärksten Supercomputer mit dem Potenzial der Quantencomputer »der nächste Sprung für Höchstleistungsrechner eingeleitet wird Quantencomputer stehen für eine Rechenleistung die seiner Aussage nach um den Faktor 40 über der des derzeitigen Höchstleistungsrechners am LRZ dem SuperMUC-NG steht Aus seiner Sicht geht es aber nicht nur um FLOPS in beliebiger Höhe sondern dass mit der Kombination von Bits und Bytes und Qubits für die Forschung vollkommen neue Möglichkeiten eröffnet werden Wobei es nicht nur um Hardware geht Q-Exa soll auch genutzt werden um fundamentale Fragen rund um die entsprechende Software zu klären »Wissenschaftler brauchen Programmiermodelle Software Stacks Zugangsmechanismen und Unterstützung um ihre wissenschaftlichen Fragen für Superoder Quantencomputer zu optimieren Q-Exa ist perfekt aufgestellt um diese Probleme zu adressieren « Damit spricht er Dr Martin Brudermüller Vorsitzender des Vorstandes von BASF aus dem Herzen Quantencomputer sind aus seiner Sicht für die chemische Industrie entscheidend um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können Brudermüller erklärt weiter »Es dürfen nicht Aktuelle Forschungsund sie weiterzuentwickeln « Mit dem Projekt Q-Exa schlage man ein neues vielversprechendes Kapitel auf dem Weg zum Quantencomputer ‚made in Germany‘ auf Die Integration eines Quantencomputers in die Infrastrukturen des Leibniz-Rechenzentrums berge enormes Potenzial für Wissenschaft und Wirtschaft »Das Projekt wird dazu beitragen den Quantencomputer an die Praxis heranzuführen und für Anwender aus Wissenschaft und Industrie konkret nutzbar zu machen « > Heute schon abgehängt? Kommt die Initiative zu spät sind andere Regionen Staaten nicht schon viel weiter? Beispielsweise verfügt der 2019 vorgestellte Sycamore von Google über 54 Qubits außerdem war erst vor Kurzem zu lesen dass Google Quantum AI Entwickler von Sycamore auch bei den für Quantencomputern notwendigen Fehlerkorrekturverfahren deutliche Fortschritte erzielt hat IBM wiederum hat im November dieses Jahres seinen Eagle-Prozessor mit 127 Qubits vorgestellt Bei DW Deutsche Welle war im Herbst dieses Jahres zu lesen dass China Prozessoren mit bis zu 66 Qubits entwickelt hat In einer Ende 2020 erschienenen Studie von McKinsey Quantum Computing Monitor wiederum heißt es dass die Vereinigten Staaten bei der Anzahl sowohl der Startups 33 und etablierten Unternehmen 13 als auch der staatlichen Förderprogramme 14 und akademischen Forschungsgruppen 38 führt Deutschland liegt mit acht Startups einem staatlichen Förderprogramm vier akademischen Forschungsgruppen aber ohne etabliertes Unternehmen auf dem vierten Platz hinter Kanada und Großbritannien Die Analysten erklärten auch dass 2020 die Gesamtinvestitionssumme bereits bei einer halben Milliarde Dollar lag über 90 Prozent der Investitionen flossen in die Arbeit von Hardwareanbietern McKinsey schrieb aber auch dass Deutschland bzw Europa aufholt 2015 gab es in Europa nur neun Startups 2020 waren es bereits 45 »Europa verfügt somit aktuell über mehr Quanten-Computing Startups als die USA mit 34« so die Analysten weiter Darüber hinaus hielten die Analysten fest dass die staatliche Finanzförderung stark zugenommen hat McKinsey »Deutschland nimmt mit einer Fördersumme von insgesamt d h über mehrere Jahre Anmerkg der Red 2 7 Mrd Dollar aktuell einen internationalen Spitzenplatz ein China übertrifft diesen Wert mit 2 5 Mrd Dollar pro Jahr jedoch deutlich « Und Anika Pflanzer promovierte Quantenphysikerin bei McKinsey betont »Auch wenn niemand zum jetzigen Zeitpunkt seriös voraussagen kann wann eine breite Kommerzialisierung möglich wird müssen sich Europa Deutschland und die einzelnen Unternehmen schon jetzt intensiv mit dem Thema auseinandersetzen Europa hat regelmäßig Schwierigkeiten starke Grundlagenforschung in industrielle und kommerzielle Anwendungen zu bringen China und die USA haben bereits groß angelegte Exzellenzzentren aufgebaut Bestehende konzertierte Initiativen müssen unbedingt weiter ausgebaut werden « > Q-Exa An dem jetzt gestarteten Projekt Q-Exa Laufzeit bis 2024 sind vier Partner beteiligt Verbundkoordinator ist das finnischdeutsche Startup IQM Quantum Computers das den 20-Qubit-Quantencomputer-Demonstrator auf der Basis von supraleitenden Schaltkreisen für die Integration in das geplante Exascale-System des Leibniz-Rechenzentrums liefert Ende 2023 soll der Quantencomputer integriert sein IQM baut auch in Finnland erst einen 20-Qubit-Quanten-Bundesministerin Anja Karliczek und Jan Goetz CEO von IQM Bild Hans-Joachim Rickel BM BF Seite 8