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Nr 42 2021 www markttechnik de 3 Aktuell Nachrichten Fortsetzung von Seite 1 Umfrage zu genehmigten NIE angegebenen Reisezweck Zuvor waren NIEs für eine einmalige Einreise in die USA und nur 30 Tage ab Ausstellung gültig Die einzigen Ausnahmen für Geschäftsreisen die eine Einreise in die USA ermöglichen gelten im Rahmen der NIEs für Personen die zu humanitären Zwecken im Rahmen der öffentlichen Gesundheitsvorsorge der nationalen Sicherheit oder zur „lebenswichtigen Unterstützung“ eines kritischen Infrastruktursektors einreisen wollen Gemäß der Liste des Department of Homeland Security sind kritische Infrastruktursektoren ausgewiesen darunter fällt auch der „kritische Fertigungssektor“ Außerdem muss die Reise in direktem Zusammenhang mit der Unterstützung der Infrastruktur stehen Etwa Mitte November ein exaktes Datum lag zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht vor sollen diese strikten Einreisehürden in die USA für geimpfte Personen fallen Noch ist allerdings unklar ob sogenannte Mixed-Impfungen aus verschiedenen Impfstoffen als vollwertig akzeptiert werden und ob von Covid-19 genesene Personen den geimpften gleichgestellt werden wie dies in vielen Regionen der Welt der Fall ist Dem Vernehmen nach ist dies für die USA eher unwahrscheinlich Ein „Freitesten“ soll für die Einreise ebenfalls nicht akzeptiert werden Der Andrang Richtung USA dürfte nach der Öffnung dennoch groß sein wie eine Blitzumfrage dieser Zeitung ergab Die meisten der befragten Firmen wollen die erleichterte Einreise-Möglichkeit kurzfristig wahrnehmen Auch der Fertigungsstandort China geht bei den Einreisebeschränkungen äußerst rigide vor Ausnahmen sind möglich etwa zur Durchführung „notwendiger wirtschaftlicher technologischer und sonstiger Vorhaben“ Eine Impfung bringt bislang keinerlei Erleichterungen mit sich Von allen die nach China einreisen werden negative PCRund IgM-Antikörper-Testergebnisse verlangt die im selben Konsularbezirk ausgestellt wurden Sollte der PCR-Test beispielsweise im Konsularbezirk der chinesischen Botschaft in Berlin durchgeführt worden sein so muss auch der IgM-Antikörper-Test von dort stammen Trotz negativem Test muss eine Quarantäne absolviert werden die Länge variiert von Provinz zu Provinz Das Auswärtige Amt weist sinngemäß darauf hin dass wer nach China einreisen will mit massiv invasiven Gesundheitschecks rechnen muss die weit über das hinaus gehen was in Deutschland und Europa Standard ist Und eine Lockerung der Einreisehürden für China ist momentan nicht in Sicht > Reise beschränkungen »sehr beschwerlich« EMS-Firmen die Baugruppen und Subsysteme im Kundenauftrag fertigen sind von den Beschränkungen besonders betroffen wie die Vertreter dieser Branche am runden Tisch beim EMS-Forum der Markt Technik im Herbst diskutierten Markus Aschenbrenner Vorstandsmitglied von Zollner Elektronik empfindet die Reisebeschränkungen als »sehr beschwerlich weil sie unter anderem Expansionspläne behindern« Wer einen neuen Standort eröffnen oder bestehende Liegenschaften erweitern will muss vor Ort agieren und Standorte besichtigen können Das gelte auch für neue Märkte auf die man sich bewe gen will denn so Aschenbrenner durch die politischen Rahmenbedingungen würden europäische Firmen ja sogar gezwungen in die USA zu gehen wenn sie dort Geschäfte machen wollen insbesondere wenn es um Branchen geht die der staatlichen Förderung unterliegen Als Beispiel nennt er Applikationen für erneuerbare Energien die vor Ort produziert werden müssen Carsten Ellermeier CEO der Prettl Electronics Group unterstreicht anhand eines Produkt-Beispiels für eine namhafte Motorradmarke dass Produktionstransfers von Deutschland in die USA momentan nicht möglich sind sofern sie keine kritischen Infrastrukturen betreffen Seinen Worten zufolge wird ein Großteil der internationalen Projekte bei Prettl in Deutschland industrialisiert und schließlich dem Localfor-Local-Ansatz folgend die Fertigung in die Länder transferiert in denen das Produkt später auch verbaut wird Die Hersteller von Subsystemen und elektronischen Komponenten in Eigenproduktion sehen die Auswirkungen hingegen differenziert Martin Rausch CTO der Recom Group bezeichnet die aktuellen Beschränkungen »als große Herausforderung bei unseren Expansionen da für einen Erstkontakt – z B Neukunden-Generierung – ein Faceto-Face Meeting unersetzlich ist« Als Maßnahme hat Recom lokale Geschäftsführer eingesetzt die als Sprachrohr vom Headquarter in die lokale Mannschaft agieren Durch diesen Schritt seien die Auswirkungen »akzeptabel« so Rausch »Fachliche Themen können zudem sehr gut über Online Meetings abgewickelt werden Kundenaudits werden mittels Online Meetings mit einer Kamera-Übertragung von den lokalen Arbeitsplätzen durchgeführt « Florian Haas VP Marketing Digitalization von Traco Power nennt die Auswirkungen hingegen »viel schwächer als vermutet« und unterstreicht ebenfalls die Möglichkeiten von Online-Meetings und digitaler Kommunikation »Die kostenfreie Beratung durch unseren Entwicklungs-Support haben wir so digitalisiert dass dieser Support mittels verschiedenen Video Online Tools durchgeführt werden kann ohne dabei vor Ort sein zu müssen « Haas sieht darin auch ein Modell für die Zukunft »Die letzten 16 Monate haben gezeigt dass es im Prinzip keine unbedingte Präsenz vor Ort benötigt um das Geschäft erfolgreich weiterzuführen und die Kundenbedürfnisse zu befriedigen Allerdings erleichtert physische Präsenz gewisse Abläufe wie beispielsweise Audits und den Aufbau von neuen Geschäftszweigen « Bernhard Erdl Geschäftsführer von Puls sieht ebenfalls kaum Beschränkungen bei laufenden Projekten da Puls global verteilte Teams vor Ort habe Er weist zudem auf die Vorzüge der Online-Kommunikation bei Routinefragen und -abstimmungen und bei einfachen Themen oder wenn man sich schon gut kennt gibt aber auch zu bedenken »Das erste persönliche Kennenlernen sollte aber unbedingt persönlich sein um Vertrauen aufzubauen « Demzufolge habe Puls den noch kurz vor Pandemie-Beginn beschlossenen Schritt eine direkte Präsenz in Südkorea aufzubauen vertagt »bis wir die einzustellenden Führungspersonen persönlich kennenlernen können« führt Erdl aus Auch Südkorea hatte bis zum 1 September 2021 einen Quasi-Einreisestopp verhängt Inzwischen sind Einreisen wieder mit einer 14-tägigen Quarantäne möglich Kai Heinemann Geschäftsleiter Entwicklung und Produktmanagement bei Block Transformatoren-Elektronik sieht die Einschränkungen insbesondere in der gebremsten Entwicklung der Standorte »Zwar lässt sich schon vieles online erledigen aber große Investitionsentscheidungen erfordern Seite 8 Josef Vissing TDK »Was Audits durch Kunden angeht haben wir bereits während der Hochphase der Pandemie mitunter virtuelle Werksbesichtigungen realisiert bei denen neue Produktionslinien in Echtzeit angeschaut werden können «