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21 2021 Elektronik 23 Displays HMis Fernsehgeräte sind ebenfalls ein großer Tech niktreiber Sehr interessant aber noch ein eher kleiner Bereich sind rollbare NotebookDisplays Wo ist neuer Forschungsbedarf für die Materialhersteller entstanden? Schroth Ein OLEDDisplay besteht aus rund 30 bis 40 Schichten Ein Teil davon ist der aktive OLED Stack also der lichterzeugende Schichtenstapel Dort können die EmitterMaterialien genutzt wer den die bereits für starre OLEDDisplays entwi ckelt wurden Dass es diese Konstante gibt ist vielleicht etwas überraschend denn faltbare Dis plays stellen die Displayanwendungen eigentlich komplett auf den Kopf Forschungsbedarf gibt es im anderen Teil des Schichtsystems und zwar bei der Dünnfilmver kapselung und der Oberflächenbeschichtung Die aktuellen Modelle sind zum Beispiel noch nicht kratzfest genug Dafür braucht man neue Beschich tungen die sehr dünn flexibel und gleichzeitig auch hart genug sind Wenn das nicht gelingt werden sich faltbare Displays nicht durchsetzen Für starre Anwendungen erfüllt Glas diesen Zweck sehr gut kann aber in dieser Form natürlich nicht für falt und rollbare Displays genutzt werden Daher wird an ultradünnem Glas geforscht ein Gebiet auf dem wir auch tätig sind Nicht am Glas selbst sondern an den Beschichtungen die benö tigt werden um dem Gesamtsystem die notwen digen Eigenschaften zu geben Nun gibt es im Display eine Faltkante an der mechanischer Stress auftritt Schroth Und zwar sehr hoher mechanischer Stress Ganz zu Beginn der Diskussion um fle xible Displays ging es noch um eher fließende Formen mit leichter Krümmung und nun sind wir bei einem inneren Biegeradius von etwa 1 5 Millimetern angelangt wie zum Beispiel in Samsungs »Galaxy Z Flip« Das ist schon ein gro ßer Unterschied Und wegen der enormen Kräfte an der inneren Faltkante gab es auch zu Beginn der Entwicklung Überlegungen speziell an die ser Stelle ein anderes Material einzusetzen Aber damit wäre die homogene Bilddarstellung verlo Dieter Schroth ist Senior Director für Geschäftsentwicklung innerhalb des Geschäftsbereichs Display Solutions Er begann im Jahr 1999 bei Merck als Verantwortlicher für Strategieentwicklung im Chemiebereich und leitete seitdem u a die Automotive Plattform das Life-Science-Geschäft von Merck in Taiwan und die Vertriebsorganisation von Merck für Life Science Electronics in Deutschland Er hat einen Abschluss als Diplom-Kaufmann der Universität Mannheim ren gegangen und der Produktionsprozess noch komplexer geworden Heckmeier Die Faltkante ist genau der spannende Punkt Dass es hier noch Optimierungspotenzial gibt sieht man zum Beispiel bei den einrollbaren Fernsehern an der nicht ganz so kompakten Box in die sich das Display mit relativ großem Krüm mungsradius einrollen kann Auch die Smart phoneEntwickler haben einige ausgeklügelte Bie gemechaniken konstruiert um den Flaschenhals Biegeradius in den Griff zu bekommen Eine beson dere Herausforderung wird der Weg von der Krüm mung hin zur Falz sein also ein Knick mit Krüm mungsradius null Wir können mit unserem Ansatz hier gut weiterhelfen Wir entwickeln mit einer Formulierungslösung bei der wir zur Optimierung des Materials relativ einfach einzelne Komponen ten dieser Formulierungen austauschen und die Komposition optimieren können Zur Anpassung eines Materials muss man nicht grundsätzlich neue Materialien im Chemiesyntheselabor entwickeln sondern arbeitet im Formulierungslabor mit deut lich kürzeren Entwicklungszyklen Schroth Wegen des hohen mechanischen Stres ses hat bei faltbaren Systemen auch die Dicke der Transformation bei Merck Electronics Mit dem Geschäftsbereich Electronics bedient Merck die Marktsegmente Halbleiterund Displaylösungen als Materialzulieferer 2018 wurde als Reaktion auf das rückläufige Geschäft mit LCDs das Transformationsprogramm »Bright Future« gestartet mit dem sich der Geschäftsbereich stärker auf zukunftsfähige Elektronikmaterialien ausrichtet Rund drei Jahre nach Beginn des Transferprogramms sieht sich der Konzern auf einem guten Weg Neben dem Segment Flüssigkristalle für Displays auf dem Merck nach wie vor Weltmarktführer ist bedient Electronics neue Wachstumsmärkte mit denen man das rückläufige LCD-Geschäft nach Ansicht von Merck mehr als kompensieren könne Zu den Wachstumsmärkten gehören OLED-Materialien Display-Strukturierungsmaterialien und neue Anwendungen für die Flüssigkristalltechnik u a in intelligenten Antennen oder die Steuerung der Lichttransparenz in Fenstern Der größte Wachstumstreiber für den Bereich Electronics ist die Geschäftseinheit Semiconductor Solutions die auch den meisten Umsatz generiert Dort werden Materialien Zuführsysteme und Dienstleistungen für die Halbleiterindustrie entwickelt Als Ziel für den gesamten Unternehmensbereich Electronics hat sich Merck ein Umsatzwachstum gesteckt das deutlich über dem Durchschnitt der Branche Spezialchemie liegt