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8 www markttechnik de Nr 24 2021 Aktuell Nachrichten Preiserhöhungen von zehn bis 30 Prozent »Gerade hat uns ein Lieferant für Juni eine weitere Preiserhöhung um 25 Prozent angekündigt Seit Jahresbeginn wäre das dann ein Plus von 50 Prozent« »Der Druck ist deutlich zu spüren unsere Versorgungslage mit diesem wichtigen Grundstoff dürfte auf Sicht aber nicht grundsätzlich gefährdet sein« gibt Josef Vissing Deputy Head of Sales bei TDK Europe zu Protokoll »wir rechnen aber auch nicht mit einer schnellen Verbesserung der Situation« TDK bezieht seine Basismaterialien nach Vissings Angaben vor allem aus europäischen und chinesischen Quellen »Auch wenn wir seit Jahresbeginn eine gewisse Anspannung der Versorgungslage beobachten so wird das aus heutiger Sicht kaum Auswirkungen auf unser Ferrit-Geschäft haben« Vor den steigenden Materialpreisen versucht sich TDK durch langfristige Lieferverträge abzusichern Nicht so kritisch sieht auch Olaf Lüthje Senior Vice President Business Marketing Passives die Situation »Wir verwenden Ferritkerne hauptsächlich für unsere Custom Magnetics Wir sehen durchaus längere Lieferzeiten aber noch nicht im kritischen Bereich Wenn unsere Lieferanten eine Bestellung tätigen verpassen sie selten einen bestätigten Versandtermin« Lüthje verweist auf langjährige Beziehungen zu den Lieferanten »die sich derzeit für uns auszahlen« Ferdinand Leicher Vice President Sales EMEA bei Bourns berichtet davon »dass sich die Supply-Chain-Situation für Magnetics in den letzten Wochen weltweit weiter verschlechtert hat und die Lieferzeiten generell immer noch weiter hoch gehen« Einige Kunden hätten schon weiter ins Jahr 2022 hinein Aufträge platzieren wollen »Als Bourns versuchen wir mit Kunden vertrauensvoll echte Planmengen zu verstehen und langfristig zu bestätigen wenn der Kunde entsprechende Bereitschaft für feste Mengen oder share‹ Zusagen gibt« Noch dramatischer als bei Ferriten und Kernmaterialien stellt sich inzwischen offenbar die Situation bei Spulenkörpern dar »Vor der Pandemie lagen die Lieferzeiten dort bei vier Wochen« so Haake »zurzeit sind sie unberechenbar und die Preise bis zu 50 Prozent gestiegen« »Spulenkörper waren früher Lagerware mit bis zu zwei Wochen Lieferzeit« pflichtet Heinemann bei »jetzt gilt Force Majeure« Die Preiserhöhungen verortet er bei acht bis zehn Prozent »aber bei uns sind vier Vormaterialien betroffen« Bei Kunststoffen für Spulenkörper herrscht Allokation bestätigt auch Grewe Würde da auf der Kundenseite eine Verlängerung der Planungshorizonte bei Ferriten Kernmaterialien und Spulenkörpern helfen? »Bei Spulenkörpern mit Force Majeure hilft nur noch hoffen« meint Heinemann Ansonsten lautet der Ratschlag fast aller befragten Branchenkenner die Planungshorizonte auf sechs noch besser auf neun Monate zu erhöhen »Vielleicht ist es auch nur eine Blase und im August ist alles vorbei« so Grewe »meine Hand ins Feuer legen würde ich dafür aber nicht« »Aktuell stehen alle Rohstoffe unter Preisund Lieferzeitendruck« versichert Alexander Gerfer CTO der Würth Elektronik eiSos »wir sehen aktuell Preiserhöhungen für verschiedenste Rohstoffmaterialien egal ob zur Ferritherstellung oder zur Herstellung anderer passiver Bauelemente« Force Majeure so Gerfer treffe auch Würth Elektronik eiSos »Wenn Regierungsstellen in den Lockdown gehen aus Gründen des Gesundheitsschutzes dann sind uns die Hände gebunden« Wir konnten aber immer wieder bewirken dass zumindest reduzierte Produktionskapazitäten verfügbar bleiben Im Durchschnitt haben sich die Lieferzeiten seit der Pandemie von vier bis acht Wochen auf zwölf bis 18 Wochen erhöht »Entsprechend dem Aufwärtstrend im Rohstoffsektor müssen wir teilweise auch preisliche Anpassungen vornehmen« Unsere Empfehlungen für die Kunden ist klar »Verbindliche Orders und langfristige Planungshorizonte« eg ■ Fortsetzung von Seite 1 Fortsetzung von Seite 3 Dass sich etwas verändert ist inzwischen allen klar nur über die Hintergründe gibt es offenbar verschiedene Informationslevel So scheint die Transparenz mit der Informationen weitergegeben werden unterschiedlich zu sein So berichtet Uwe Reinecke Regional Vice President Sales bei TTI Europe von steigenden Lieferzeiten über die Hintergründe bei den Basismaterialien seien aber keine Details vorhanden »wir haben deshalb kein Gefühl für die Nachhaltigkeit dieser Problematik aber es könnte durchaus etwas länger zwicken und den Druck auf die Lieferzeiten hochhalten« Verknappungen bei Rohmaterialien registriert auch Jens Niels Haake bei Kohsel zuständig für den technischen Vertrieb in Deutschland »Veränderungen gab es schon vor der Pandemie aber sie haben sich in der Pandemie verstärkt« Kohsel bezieht seine Grundmaterialien vor allem aus China und Indien Vor der Pandemie so Haake »lagen die Lieferzeiten für Ferrite und Kernmaterialien bei vier bis sechs Wochen aktuell sind es bis zu 20 Wochen« Bei den Preisen sieht er Veränderungen von 50 bis 100 Prozent Dass sich die Situation zeitnah entspannt glaubt er nicht Wobei sich die Preisentwicklung bei Ferriten offenbar durchaus unterschiedlich darstellt So berichtet Heinemann beispielsweise von Angebotsgültigkeiten noch bis Ende 2021 »jedoch besteht gerade bei asiatischen Herstellern nicht unbedingt die Gewähr dass sie sich hieran gebunden fühlen« Bei Kernblechen seien die Preise inzwischen um bis zu 60 Prozent gestiegen Reinecke spricht von Angebotshorizonten die großteils auf drei Monate limitiert sind Grewe spricht bei Ferriten aktuell von Spekulationsblase »Wir hätten die Aufträge« Kai Heinemann Block Transformatoren-Elektronik »Bei Kernen kommt das Grundmaterial aus China Seit März sind die Lieferzeiten unter Druck seit Mai sind sie richtig schlecht Bei Spulenkörpern gilt seit April Force Majeure « schnell dem Ende nähern könnte »Je länger der Engpass anhält desto mehr Verzweiflung ist am Markt zu spüren und wir sind noch lange nicht am Ende der Allokation« prognostiziert Michael Geirhos Und Rainer Koppitz spricht von einer schwierigen Situation bis mindestens Ende des Jahres »Niemand in der Industrie glaubt ernsthaft dass der Spuk plötzlich enden wird « Arthurh Rönisch geht sogar noch etwas weiter »Bei den meisten Allokationssituationen war es so dass sich nach zwölf Monaten alles beruhigt hatte Heute ist es aus meiner Sicht anders Ich würde Stand heute nicht garantieren dass sich in zwölf Monaten schon wieder alles beruhigt hat Ob die Hersteller ihre Kapazitäten dann soweit ausgebaut haben dass sie uns wieder so beliefern können wie wir das brauchen steht noch in den Sternen…« Mehr zum Thema EMS und Elektronikdienstleistungen lesen Sie im P&Ddieser Ausgabe zü ■