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Nr 18 2021 www markttechnik de 3 Aktuell Nachrichten die dann woanders fehlen Alle arbeiten am Rande des Wahnsinns « Schwankungen bei den Rohstoffen haben alle schon erlebt und doch ist die Situation neu Einen Vergleich zu 2009 wollen einige Experten erst gar nicht ziehen weil das Ausmaß ein völlig anderes ist »Wir sehen bei den Kunststoffen viele Parallelen zur Chip-Knappheit« erklärt Markus Brentano Neben den Coronabedingten Ursachen und der Blockade im Suezkanal hat es bei den Polymeren mehrere weitere ungünstige Ereignisse gegeben Bis heute wirkt sich zum Beispiel der extreme Frost im Februar in Texas auf die Lieferkette aus Aufgrund des extremen Wetters konnte das dort ansässige Produktionscluster für chemische Inhaltsstoffe für Kunststoffe nur eingeschränkt oder gar nicht produzieren Mit einer deutlichen Entspannung der Situation rechnet Brentano erst ab 2022 Die Hoffnung besteht vorerst darin dass die Industrie im dritten Quartal 2021 damit beginnen kann wieder einen Sicherheitslagerbestand aufzubauen Davor gilt es die Situation in enger Absprache mit Lieferanten der eigenen Value Chain und den Kunden bestmöglich zu überbrücken Und vor dieser Aufgabe steht die gesamte Industrie von den BauelementeHerstellern bis hin zu den Elektronik-Dienstleistern bei denen das Thema jetzt aktuell wird Katek eines der zehn größten EMS-Unternehmen in Europa fertigt für seine Kunden komplette Endgeräte Box-Build inklusive Kunststoffgehäuse Derzeit sind die Lieferketten bei Katek von »einer Knappheit noch nicht akut betroffen aufgrund langfristiger Absicherungen bei den Rohmaterialien« sagt Rainer Koppitz CEO der Katek Group auf Nachfrage von Markt&Technik »Vereinzelt gibt es aber Lieferengpässe und angespannte Lagen bei welchen wir nicht die vollen bestellten Mengen erhalten Aber das ist alles noch im Rahmen und ohne Produktionsstopp oder wirtschaftliche Nachteile« erklärt er Wichtig »Zu jedem einzelnen Case gibt es ein enges Monitoring« damit das Unternehmen Lösungen mit seinen Lieferanten und Kunden erarbeiten kann um Kundenbedürfnisse zu erfüllen »Wir spüren dass die Marktsituation immer angespannter wird« beschreibt ein Sprecher von Zollner Elektronik die aktuelle Situation Das Unternehmen kauft Kunststoffteile zu und berichtet davon dass »Lieferanten zunehmend Lieferschwierigkeiten haben und es zu Verzögerungen kommt« Bislang sei es Zollner aber gelungen aufgrund eines breiten LieferanFortsetzung von Seite 1 bei den Kunststoffen richtig eng Markus Brentano Phoenix Contact »Wir sehen bei den Kunststoffen viele Parallelen zur Chip-Knappheit « Rainer Koppitz Katek Group »Vereinzelt gibt es Lieferengpässe und angespannte Lagen bei welchen wir nicht die vollen bestellten Mengen erhalten Aber das ist alles noch im Rahmen und ohne Produktionsstopp oder wirtschaftliche Nachteile « Susanne Gujber BMK »Aktuell kommen die Allokationsmeldungen vor allem von den Steckverbinderund Relais-Herstellern die zumindest für bestimmte Kunststoffgranulate keinen Nachschub mehr bekommen « ten-Netzwerks Lösungen zu finden wodurch sich die Auswirkungen bislang in Grenzen halten Die weitere Entwicklung abzuschätzen sei schwierig Auch Susanne Gujber Leitung Einkauf bei BMK bestätigt »Wir spüren die allgemeine Rohstoffknappheit « Diese führt sie auch auf den hohen Bedarf an Kunststoffen bei Covid-Schnelltests und Spritzen für die Impfungen zurück Konkret beobachtet sie »Aktuell kommen die Allokationsmeldungen vor allem von den Steckverbinderund Relais-Herstellern die zumindest für bestimmte Kunststoffgranulate keinen Nachschub mehr bekommen und damit bereits bestätigte Lieferungen gefährdet sehen « cp zü ■ TSMC zu Auto-ICs Die Lage entspannt sich Die IC-Knappheit wird sich bis ins Jahr 2022 ziehen für Automotive-Chips gibt TSMC-CEO Wei allerdings Entwarnung TSMC steckt in diesem Jahr noch mehr Geld in neue Kapazitäten als ursprünglich geplant 30 Mrd Dollar statt der zuvor angekündigten 25 bis 28 Mrd Dollar Insgesamt würde die Knappheit von Chips dieses Jahr über anhalten und sich sogar noch weiter ins kommende Jahr erstrecken sagte C C Wei CEO von TSMC auf einer Investorenkonferenz am Donnerstag vergangener Woche > Automotive-ICs haben höchste Priorität Für die Automotive-Industrie verkündete er jedoch gute Neuigkeiten »Die Liefersituation im Sektor der Automotive-Chips wird sich im kommenden Quartal sehr stark entspannen « Denn schon im Januar hatten TSMC beschlossen der Fertigung von Automotive-Chips höchste Priorität zukommen zu lassen und hat die Wafer-Kapazitäten entsprechend angepasst »Allerdings verschlimmerte sich die Situation noch wegen der Auswirkungen der Schneestürme in Texas und wegen eines Brandes in einer Fab in Japan« so C C Wei Zu beachten sei auch dass die Automotive-Lieferkette lang und komplex sei Von der Chipproduktion bis zur Autoproduktion dauere es mindestens 6 Monate mit vielen Zwischenschritten und vielen beteiligten Firmen Doch ab dem dritten Quartal 2021 würden die im Januar eingeleiteten Maßnahmen für die Automobilkunden spürbar werden ha ■ C C Wei TSMC »Die Liefersituation im Sektor der Automotive-Chips wird sich im kommenden Quartal sehr stark entspannen «