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editorial 09 2021 Elektronik 3 Wettrennen um KI-Hardware Künstliche Intelligenz ist eines der Innovationsfelder der Gegenwart und Zukunft Seit einigen Jahren sind Rechner leistungsfähig genug um künstliche neuronale Netze NN zu trainieren und anzuwenden Auch wenn hier große Fortschritte erzielt wurden ist das Training großer künstlicher neuronaler Netze eine Aufgabe die Unmengen an Rechenleistung verschlingt General-Purpose-CPUs haben sich dafür als zu wenig effektiv erwiesen Deshalb haben die Halbleiterhersteller immer mehr spezialisierte Architekturen entwickelt die für neuronale Netze optimiert sind Die jüngste Ankündigung dieser Art ist die »Grace«-CPU von Nvidia S 12 Die NNoptimierte Hardware dient als Beschleuniger und wird im Zusammenwirken mit einer CPU für die konventionellen Anwendungen eingesetzt Während Nvidia anfangs seine Grafikprozessoren den in Rechenzentren eingesetzten x86-CPUs zur Seite stellte geht das Unternehmen mit jeder neuen Produktgeneration dazu über sich mehr und mehr zum Komplettanbieter für Rechenzentrumsinfrastruktur aufzustellen Arm ist es trotz jahrelanger Anstrengungen nicht gelungen seine CPU-Architektur in die Rechenzentren zu bringen Dazu sind Prozessoren von Arm noch immer nicht leistungsfähig genug Genauso wie es Intel mit seiner »dicken« x86-Architektur nicht gelang in die Smartphones zu kommen Nun hat Nvidia mit Grace aber einen Chip angekündigt der als Hauptbzw Steuer-CPU Arm-Kerne integriert Nvidia-Chef Jensen Huang pries diese Architekturentscheidung als »die Beseitigung des x86-Bottlenecks« an Dies soll trotz der weniger leistungsfähigen Arm-Rechenkerne möglich sein weil es hauptsächlich um die Datentransferrate zwischen CPU und GPU bzw NN-Beschleuniger geht Statt dass sich alle Daten durch eine einzige große x86-CPU zwängen müssen setzt Nvidia mehrere parallele Arm-Kerne ein die die KI-Beschleuniger mit mehr Daten versorgen können Sicherlich dürfte bei dieser Entscheidung auch die Tatsache eine Rolle gespielt haben dass Nvidia Arm übernehmen will wobei die Übernahme noch keineswegs unter Dach und Fach ist Nvidia ist Chiphersteller genauso wie die Kunden von Arm Die Industrie fürchtet mit der Übernahme von Arm in eine ungünstige Abhängigkeit von Nvidia zu gelangen Es ist ungewiss wie die Kartellbehörden diese Bedenken bewerten und ob oder unter welchen Bedingungen sie die Übernahme zulassen Für Intel deutet sich jedenfalls das Problem an dass hier wieder wie bei den Smartphones ein anderer Hersteller einen Zukunftsmarkt besetzt der für große Umsätze sorgen wird Selbstverständlich preist Intel auch seine eigenen Chips als KIgeeignet an nur sind optimierte Architekturen eben weitaus effektiver hinsichtlich Leistungsaufnahme und Rechenleistung pro Watt Und davon dass Intels im vergangenen Jahr vorgestellte Xe-Grafikarchitektur auch zur KIBeschleunigung dienen kann hat man bisher noch nichts gehört Joachim Kroll Chefredakteur JKroll@wekafachmedien de