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12 LANline 3 2021 www lanline de Markt Anlässlich der Verschärfung des Lockdown light zum Lockdown nicht mehr ganz so light erklärte Heil nun Wenn keine zwingenden betrieblichen Gründe dagegensprechen müssen Arbeitgeber ihren Beschäftigten Home-Office anbieten 4 Arbeitgeberverbände protestieren hier gerne reflexartig und betonen aufgeregt dass jemand der in einem Schlachtbetrieb arbeitet ja wohl schlecht seine Arbeit mit nach Hause nehmen könne In der Tat eignet sich Remote Work längst nicht für alle Berufsbilder Allerdings wäre folgendes Gedankenspiel doch reizvoll Die Schlachtbetriebe müssen bundesweit aufgrund hoher COVID-Infektionsraten ganz zu schweigen von miserablen Arbeitsbedingungen schließen sodass die Verbraucher wieder zur Hausschlachtung übergehen müssen wie meine Nachbarn hier im oberbayerischen Hinterland sie noch von früher kennen Der Anteil der Vegetarier würde wohl noch sprunghafter ansteigen als die COVID-Infektionszahlen Ende 2020 Unabhängig von diesen Gedankenspielen eines kulinarisch isolierten Vegetariers in der tiefsten bayerischen Schweinsbratenprovinz hat Cisco kürzlich in einem BlogPost mit dem etwas großspurigen Titel Home-Office geht überall Szenarien beschrieben in denen die Digitalisierung auch jenseits des klassischen Büros Fernarbeit ermöglicht 5 Zu den genannten Beispielen zählen die vorausschauende Wartung in der Industrie wo zumindest die Diagnose aus der Ferne möglich ist wenn schon nicht die Reparatur oder auch eine App mit der Landwirte Gesundheits-Melkund Ruhedaten ihrer Kühe remote kontrollieren können auch hier bequem von zu Hause aus machbar solange kein Eingreifen erforderlich ist Ob das von Hubertus Heil vorgeschlagene generelle Recht auf Home-Office ein Fortschritt oder aber nur ein Bürokratiemonster wäre sei dahingestellt Fakt ist Zumindest für die Dauer einer bedrohlichen Pandemielage ist es nun da Wünschenswert wäre allerdings eine Einbettung in einen bundesweit einheitlichen Pandemieplan Ein weiteres Gedankenspiel Ab Warnstufe Orange haben alle Arbeitgeber die Pflicht Arbeitnehmern Remote Work zu ermöglichen wo immer die Tätigkeit es zulässt Ab Warnstufe Rot muss der Arbeitgeber den lokalen Betrieb ruhen lassen und die verbleibende Belegschaft in bezahlten Urlaub schicken diese Kombination würde bewirken dass Arbeitgeber ein Eigeninteresse hätten möglichst vielen Beschäftigten Remote Work zu ermöglichen Konferenzmarathon Eine weitere Hürde für das virenfeindlich verteilte Arbeiten die leidige Technik Allen Bemühungen von Cisco Citrix Microsoft VMware und Co zum Trotz gilt Home-Office geht überall für viele Berufstätige hierzulande eben leider doch nicht Wer nicht im Home-Office arbeitet obwohl er dies dürfte nennt dafür als Hauptgrund eine mangelhafte technische Infrastruktur so ein Ergebnis der BitkomUmfrage Jeder vierte Home-Office-Verweigerer 26 Prozent führt das auf eine zu langsame beziehungsweise zu fehleranfällige Internetverbindung zurück Laut Bitkom haben 92 Prozent der Haushalte eigentlich Zugang zu Festnetz-Internet mit mindestens 50 MBit s aber Zugang haben heißt eben nicht abonniert haben Manch einer braucht das privat tatsächlich nicht Gegebenenfalls müssten Arbeitnehmer und Arbeitgeber sich auf eine Zuschussregelung einigen um die Kosten flexiblen Arbeitens abzufedern Abgesehen von den Tücken des Internets haben die Werktätigen zu Hause vor allem mit einem zu kämpfen Ihr Arbeitstag degeneriert schnell zu einer endlosen Serie von Videokonferenzen das schlaucht Ein schnell wirkender Workaround auch wenn Zoom und Co das sicher nicht gerne hören Telefonate! Dem Gegenüber einfach nur zuzuhören ist weniger anstrengend als ein Video-Call oder gar eine Videokonferenz Erfahrungswert eines IT-Journalisten für den Work from Home seit Jahren der Normalbetrieb ist Noch nützlicher wäre ein weiterer Schritt Wir haben die Arbeit umgestellt aber das ist keine Transformation so Oliver Blueher von Slack kürzlich bei einem OnlineRoundtable zu Remote Work Wir müssen nun durch die nächste Tür gehen Was er damit meint den Schritt von der Echtzeitkommunikation eines Telefonats oder Video-Calls hin zur asynchronen Kommunikation wie sie eben unter anderem der Enterprise-Messaging-Anbieter Slack offeriert Im privaten Umfeld haben wir diesen Schritt längst getan Wir telefonieren immer weniger an die Stelle der Telefonate treten Messages via WhatsApp bei allen die sich um ihre Privatsphäre nicht scheren iMessage oder Signal Auf eine solche Message erwarten wir eine zeitnahe Antwort aber eben nicht dass jemand sofort den Hörer abnimmt Dies entzerrt Kommunikationsabläufe kann die Stressbelastung deutlich senken und sollte daher laut Blueher im Unternehmen mehr Verbreitung finden Zu schlechter Letzt gibt es wie immer im digitalen Leben einen Bonus-Stolperstein Security Da sich die Belegschaft verstärkt nur noch online begegnet steigt das Risiko von Phishing-Angriffen von schlecht gesicherten privaten WLANs und Endgeräten ganz zu schweigen Immerhin teilweise Abhilfe schaffen hier Digital Workspaces wie Citrix Microsoft und VMware sie anbieten da sie für die Kontrolle und Absicherung des mobilen Arbeitens sorgen selbst beim Einsatz privater Geräte Security-Experten raten zu zentralem DeviceManagement mit ebenso zentralem Monitoring der Fernzugriffe und MFA MehrFaktor-Authentifizierung Einhergehen sollte dies auf jeden Fall mit Awareness-Eine Security-Strategie für das Home-Office sollte dem Konzept Vertraue niemals überprüfe immer! folgen rät Sven Kniest von Okta Bild Okta