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Spezial Cyber Security & Datenschutz 20 l Voice-Biometrie auch nicht geklaut werden etwa indem jemand eine unerlaubte Aufzeichnung anfertigt Künstliche Intelligenz als Gefahr für den biometrischen Stimmabdruck? Beispiele sind Google Duplex oder Lyrebird Google digitalisierte bereits Anfang 2018 die Stimme des Musikers John Legend Mit Lyrebird kann jeder seine eigene Stimme synthetisieren und beliebige Sätze damit erzeugen Für das menschliche Gehör klingen diese künstlichen Stimmen wie das Original Die Software erkennt jedoch weitere Merkmale wie die Atmung Besonderheiten des Kiefers die Form des Rachens und seine Größe und die Form des Nasengangs Diese typisch menschlichen Geräusche kann keine Maschine synthetisieren Die Stimmidentifizierung erkennt wenn sie fehlen Ist Stimmerkennung datenschutzkonform? Bei biometrischen Daten handelt es sich nach Art 9 der DSGVO um besondere Kategorien personenbezogener Daten die eine ausdrückliche Einwilligung erfordern Daher müssen Unternehmen vor dem Aufzeichnen eines Stimmabdrucks die Zustimmung des Anrufers einholen Am einfachsten ist es das Verfahren während eines Telefonats zu erläutern und dann zu fragen ob der Kunde teilnehmen möchte Wenn das Unternehmen zusätzlich das Verfahren Dauer und Ort der Speicherung veröffentlicht ist der Einsatz datenschutzkonform Im Vergleich zu anderen biometrischen Verfahren wie dem Fingerabdruck hat die Stimmbiometrie einen großen Pluspunkt für die Sicherheit Datenverlust spielt beim Stimmabdruck keine Rolle Würde ein Betrüger die Datenbank mit den Stimmprofilen veröffentlichen hätte die Welt nur einzelne Zahlenund Datenpakete ähnlich den bereits erwähnten Hash-Werten Diese sind nutzlos für Betrugsversuche oder um die Stimme der jeweiligen Person künstlich zu generieren Im schlimmsten Fall könnte die Software den Anrufer nicht mehr eindeutig authentifizieren Der jeweilige KundenserviceMitarbeiter müsste auf herkömmliche Methoden wie Passwörter oder Sicherheitsfragen zurückgreifen Christiane Liebe ist Projekteiterin bei Paulus Result Gesprächsablauf im Service-Center mit und ohne Stimmbiometrie Unternehmen die Stimmbiometrie einsetzen können circa 40 Sekunden pro Anruf sparen Die Interviewfragen zur Legitimation entfallen Bild Paulus Result Stand der Technik Von aktiver zu passiver Stimmauthentifikation ➤ Bei der Authentifizierung per Stimme unterscheiden Experten zwischen zwei Technologien 1 Bei der aktiven textbasierten Authentifizierung fordert die Software den Anrufer auf einen Satz oder mehrere Wörter zu sagen zum Beispiel Dies ist mein biometrischer Fingerabdruck Anhand dieses Schlüsselsatzes identifiziert sie den Anrufer 2 Bei der passiven Live-Erkennung spricht der registrierte Anrufer direkt mit einem Kundenservice-Agenten Während er sein Anliegen erläutert überprüft die Software im Hintergrund den Stimmabdruck Die Authentifizierung passiert ohne dass der Anrufer etwas tun muss Die Live-Authentifizierung während des Gesprächs setzt sich inzwischen immer mehr durch Bis die Software die Identität eines Anrufers überprüft hat dauert es fünf bis zehn Sekunden zu Beginn der Unterhaltung Das ist genug Zeit in der der Anrufer bereits sein Anliegen erklären kann Die Software verkürzt damit jedes Call-CenterGespräch um durchschnittlich 40 Sekunden da Kunden und Call-Center-Mitarbeiter ohne Interviewfragen zur Identität direkt mit der Konversation starten können Das kann sich positiv auf die Kundenund Mitarbeiterzufriedenheit auswirken Die Erkennungsquote liegt nach Angaben der größeren Hersteller bei bis zu 97 Prozent Auch Veränderungen der Stimme im Alter oder eine Erkältung kann die Software herausfiltern so dass eine Authentifizierung auch dann möglich sein soll Die Erkennungsquote ist in diesem Fall damit deutlich besser als bei anderen biometrischen Verfahren Da die Merkmale der Stimme gespeichert werden und nicht Worte wird der Anrufer selbst dann eindeutig identifiziert wenn er in einer anderen Sprache spricht