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6 The Official Daily Tag 3 Mittwoch 11 November 2020 CEO-Roundtable Fortsetzung von Seite 1 Die großen Herausforderungen … »Davon konnten wir lernen und die Erfahrungen im zweiten Quartal im Rest der Welt nutzen « Ganz ähnlich wie große Halbleiterhersteller hat auch der Mittelständler Pepperl+Fuchs reagiert »Wir haben Anfang Februar gesehen dass die Situation ernst wird und eine Taskforce gebildet die sich um die Hygieneund die übrigen Maßnahmen in unseren Werken weltweit gekümmert hat« sagt CEO Gunther Kegel Auf diese Weise konnte das Unternehmen die Produktion in den Werken weltweit aufrechterhalten Optimismus nach dem Schock Wohin entwickelt sich die Elektronikbranche in Zeiten von Covid-19 und danach? lautete die übergreifende Frage unter der der CEO-Roundtable der electronica virtual 2020 stattfand Unter den Teilnehmern herrscht neun Monate nach dem Schock wieder Optimismus vor »Im Moment sieht es so aus als kommen wir besser aus der Krise heraus als gedacht« freut sich Kurt Sievers President und CEO von NXP Das spürt auch Gunther Kegel CEO von Pepperl+ Fuchs »Seit Juni geht es wieder aufwärts « Weil nach Ausbruch der Krise an reguläres Forecasting und Planung nicht mehr zu denken war hatte Pepperl+Fuchs fortan nur mehr in Szenarien geplant »Ein Szenario ging von der Erholung im vierten Quartal aus Das ist glücklicherweise eingetreten« so Kegel Alle CEOs sind optimistisch dass 2021 wieder ins Wachstum zurückkehrt auch wenn noch nicht so ganz sicher ist ob es ausreicht die Verluste von 2020 auszugleichen oder ob dies noch länger dauert Wo die eigentliche Drohung liegt Doch sie sind sich sicher dass Corona nicht das größte Problem ist »2021 wird im Zeichen des Kampfes um die technologische Vorherrschaft zwischen China und den USA stehen das wird viel schwieriger als Corona« sagt Gunther Kegel Denn dieser Konflikt könnte dazu führen dass sich die Welt in verschiedene Handelszonen teilt auch für Kurt Sievers ein Alptraum »Wenn es so kommt wird sich die Geschwindigkeit der Innovationen drastisch reduzieren« befürchtet er Insbesondere der Austausch von IP dem Kernwert der Industrie sei gefährdet Gunther Kegel befürchtet dass die mittleren Unternehmen sogar noch stärker unter der Entkoppelung der Märkte leiden könnten »Wir betreiben unsere Werke weltweit aber sie produzieren jeweils für die ganze Welt Wir könnten uns gar nicht leisten in mehreren Werken parallel für abgeschottete Märkte zu produzieren Das ist für alle Unternehmen unserer Größe eine ernste Bedrohung « Schon jetzt spürt er die negativen Auswirkungen aufgrund von Zöllen Europa müsse deshalb seine Rolle im Handelskrieg neu finden davon sind alle Teilnehmer überzeugt Was einfacher gesagt als umgesetzt ist Voraussetzung wäre dass Europa tatsächlich als ein Block handelt Tatsächlich bestehen ja Asymmetrien zwischen den Weltregionen China ist alles andere als einfaches Terrain für ausländische Firmen Die schlechteste Option Wenn die EU gezwungen wäre zu reagieren Denn dass der größte Konsumgütermarkt der Welt frei zugänglich bleibt muss ja nicht um jeden Preis so bleiben »Deshalb wäre es höchst wichtig gegenseitige friedliche Verständigungen zu erreichen Europa muss sich im Klaren sein dass der freie Welthandel in Gefahr ist« so Kegel Da sollte Europa entschieden für Multilateralität Stellung beziehen Was ist zu tun? Reinhard Ploss hält es für wichtig dass die Produkte die in einer Region gefertigt werden dort auch Anwendung finden müssen Dazu sollten die Rahmenrichtlinien in einer Welt gesetzt werden in der nun einmal ungleiche Wettbewerbssituationen herrschen »Da reicht es nicht einfach nur ein paar R&D-Programme zu starten « Es käme darauf an die digitale Basis in Europa zu erweitern Dazu wäre es erforderlich Europa sowohl lokal zu stärken als auch international zu kooperieren Daran zu arbeiten dass die EU als ein Block nach außen auftritt müsste also auch im kommenden Jahr höchste Priorität haben denn die Ursachen des Handelskriegs zwischen den USA und China entfallen auch nach der jüngsten Wahl in den USA nicht Bleibt zu hoffen dass es jetzt wieder möglich wird etwas verlässlicher und zivilisierter miteinander umzugehen Denn die Teilnehmer des CEORoundtable sind überzeugt Die Entkopplung der Wirtschaft wäre eine typische Lose-Lose-Situation Dem kann Jean-Marc Chery nur zustimmen »Die großen Herausforderungen wie Reduzierung des CO2 -Ausstoßes können nur global gelöst werden Jetzt durch wirtschaftliche Entkopplung auf die Innovationsbremse zu treten wäre kontraproduktiv « Doch sie zeigten sich auch davon überzeugt dass es weiterhin Chancen zuhauf gebe Für die großen IC-Hersteller NXP Infineon und STMicroelectronics wie für Pepperl+Fuchs spielt Automotive eine große Rolle Da ist die Erholung der Branche über das letzte Quartal eine gute Nachricht Kurt Sievers setzt darauf dass sich das sichere Edge Processing insgesamt zu einem der wichtigsten Wachstumstreiber über die nächsten zehn Jahre entwickeln wird Besonders ermutigend findet Reinhard Ploss dass in Europa nun offenbar die Stimmung unter den Verbrauchern umgeschlagen ist und EAutos nicht mehr als unbequeme Exoten gelten Für Infineon positiv ist auch dass die Nachfrage nach Fahrerassistenzsystemen quer über alle Fahrzeugtypen wächst Doch will Reinhard Ploss nicht nur auf einen Markt wetten »Der eigentliche Treiber der hinter dem Wachstum ganz unterschiedlicher Märkte und Produkte steckt ist die digitale Transformation « ha ● Gunther Kegel Ppperl+Fuchs Kurt Sievers NXP Reinhard Ploss Infineon Jean-Marc Chery ST