Der Blätterkatalog benötigt Javascript.
Bitte aktivieren Sie Javascript in Ihren Browser-Einstellungen.
The Blätterkatalog requires Javascript.
Please activate Javascript in your browser settings.
8 www markttechnik de Nr 46 2020 Aktuell Nachrichten Was für eine turbulente Zeit für den traditionsreichen Lichtkonzern Osram! Erst das Gerangel mit den Finanzinvestoren Bain Capital und Carlyle dann diverse Angebote durch den österreichischen Sensorhersteller ams die finale Übernahme durch ams das Ende des Joint Ventures mit Continental und nicht zu vergessen die Corona-Pandemie Und dennoch ist Osram relativ glimpflich durch das Jahr gekommen wie der Jahresabschluss 2020 zeigt Wenn auch die Zahlen im Frühjahr und Mitte des Jahres teilweise verheerend aussahen so hat sich der Konzern doch vor allem dank eines soliden vierten Quartals wieder deutlich erholt Vorläufigen Zahlen zufolge sank der vergleichbare Umsatz gegenüber dem Vorjahr nur um 13 8 Prozent auf 3 039 Milliarden Euro 2019 3 464 Mrd Euro Trotz des Umsatzrückgangs blieb die bereinigte EBITDA-Marge mit über acht Prozent stabil auf Vorjahresniveau Das Nettoergebnis sei vom krisenbedingten Umsatzrückgang den geplanten Kosten für die Transformation und Abschreibungen auf das Joint Venture Osram Continental geprägt so der Konzern Einen Grund für das trotz allem stabile Abschneiden sieht der Osram-Vorstand in effizientem Management »Wir haben früh und konsequent gehandelt« so Dr Olaf Berlien Vorstandsvorsitzender der Osram Licht AG »Wir haben sowohl unsere Mitarbeiter als auch unsere Wertschöpfung geschützt Das hat sich ausgezahlt Unser Free Cashflow war im letzten Geschäftsjahr mit zwölf Millionen Euro positiv Darauf sind wir besonders stolz « > Geschäftsbereiche unterschiedlich getroffen Die Geschäftsbereiche zeigten sich über das Geschäftsjahr mit deutlich unterschiedlichen Ergebnissen Im Geschäftsbereich Opto Semiconductors OS ging der Umsatz Coronabedingt um rund neun Prozent auf 1 34 Milliarden Euro zurück Die bereinigte EBITDA-Marge kletterte indes auf über 20 Prozent Die Bereinigung des Produktportfolios habe sich hier positiv bemerkbar gemacht hieß es seitens Osram Das Automobilgeschäft AM wurde stärker von den konjunkturellen Folgen der Pandemie erfasst Der Umsatz ging um 14 Prozent auf 1 59 Milliarden Euro zurück Das bereinigte EBITDA erreichte etwa 76 Millionen Euro Die bereinigte EBITDA-Marge für das Automotive-Segment insgesamt lag bei rund fünf Prozent Darin spiegeln sich Verwässerungseffekte aus Osram Continental wider dessen Geschäft in die Mutterkonzerne zurückgeführt werden soll Damit soll sich auch die Profitabilität des Automotive-Segments erheblich verbessern Noch stärker war der Bereich Digital DI betroffen dessen Umsatz um ein Fünftel auf 742 Millionen Euro zurückging Entsprechend negativ fiel das bereinigte EBITDA mit einem Minus von 28 Millionen Euro aus »Das Digitalgeschäft war von der CoronaPandemie am stärksten betroffen« führt Berlien aus »Vor allem der Lockdown hat den Umsatz im Entertainment-Bereich Kinos Theater Konzerthallen etc um über 90 Prozent einbrechen lassen Unsere auf Beleuchtungslösungen für die Event-Branche spezialisierte Tochter Clay Paky ist aktuell bei 100 Prozent Kurzarbeit Es gibt noch nicht einmal das Ersatzteilgeschäft denn wo keine Kinofilme laufen gehen auch keine Projektionslampen kaputt « Zur Zukunft des Geschäftsbereichs DI wollte die Konzernleitung keine konkreten Angaben machen Man habe jedoch schon vor zwei Jahren vor der Übernahme durch ams darüber nachgedacht das Produktportfolio zu bereinigen und bestimmte Bereiche von DI zu verkaufen Die Entscheidung sei jedoch noch nicht final getroffen > Ermutigende Entwicklungen in Q4 Während der Digitalbereich weiterhin krankt deutet sich in den beiden großen Geschäftsfeldern OS und AM im vierten Quartal des Geschäftsjahres eine Besserung an Die Profitabilität legte in beiden Segmenten entsprechend zu Der Geschäftsbereich Opto Semiconductors erreichte sogar eine bereinigte EBITDA-Marge von rund 22 Prozent Auf dem für Osram wichtigen Automobilmarkt zeichne sich eine spürbare Belebung ab und auch insgesamt verbesserte sich die Lage zuletzt in den wesentlichen Kernmärkten klar > Werke laufen unter Volllast Nicht lange bevor Osram in schwieriges Fahrwasser geraten war hatte der Konzern sein prestigeträchtiges Werk im malaysischen Kulim eröffnet Was pandemiebedingt nicht immer so war heute läuft das Werk unter Volllast »Teilweise geraten wir sogar in eine Allokation« so Olaf Berlien Kulim als wichtigster Fertigungsstandort von Osram soll auch für die weitere technologische Führung sorgen Dort soll in Kürze die Produktion von MiniLEDs für das direkte Backlighting starten hier geht es um LED-Größen von ca 50 bis 200 µm Und nach 2022 2023 ist ebenfalls in Kulim die Fertigung sogenannter µLEDs geplant Sie bieten eine Direktemission Rot Grün Blau und sollen kleiner als 50 µm sein und damit dünner als ein menschliches Haar Ganz generell habe sich gezeigt dass es die richtige Entscheidung war ein Werk in Malaysia zu bauen ist Berlien überzeugt »Ohne Kulim wären wir mit OS heute nicht in der Produktivitätslage wie wir es jetzt sind « Für die Zukunft plant Osram das Werk in Kulim weiter auszubauen > Und wie geht es weiter? Während sich einige Märkte wieder zaghaft zurückmelden versucht sich Osram unter dem Dach von ams gut aufzustellen Nachdem die Aktionäre auf der außerordentlichen Hauptversammlung Anfang November grünes Licht für den Beherrschungsund Gewinnabführungsvertrag zwischen Osram und ams gegeben hatten sollen die operativen Tätigkeiten des kombinierten Unternehmens nach gerichtlicher Eintragung Anfang 2021 aufgenommen werden Wie es einem 114 Jahre alten Traditionsunternehmen geht das seine Eigenständigkeit Geschäftsjahresende beim krisengebeutelten Lichtkonzern Osram »Wir haben das Corona-Jahr gut bewältigt« Dr Olaf Berlien Osram »Die starke Erholung der Profitabilität und der positive Free Cash Flow für das Gesamtjahr demonstrieren klar unsere Fähigkeit die UnternehmensPerformance weiter voranzutreiben « Seite 10