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Nr 38 2020 www markttechnik de 3 Aktuell Nachrichten wenn man sich vertragskonform verhält zu hohen Beständen führt und eine Herausforderung für die Liquiditätsund Produktionsplanung ist Als Fragestellung bleibt für die Supply Chain Welchen Wert haben Verträge und wie kann in einer Krise auch über eine mehrstufige Lieferkette eine vernünftige und faire Lastenverteilung organisiert und umgesetzt werden?« Ralf Hasler von Lacom macht ergänzend u a auf die erhöhte Lagerhaltung ohne Kompensation der Kosten und den erhöhten Aufwand der Materialrecherche aufmerksam Die Frage nach einer fairen Kostenverteilung müssen sich die Akteure in der Lieferkette nicht erst seit der Corona-Krise stellen Wie vielfach diskutiert u a auf den Markt&Technik-Foren bestehen Top-Down vom OEM über die Tier-Ones bis Tierx gewisse Unausgewogenheiten bei der Risikoverteilung Auch Thomas Kaiser GPV sieht große Unsicherheiten in der Bedarfsplanung und appelliert an das gegenseitige Verständnis »Es ist ein Moment der aufzeigt wie Partnerschaften gelebt werden wenn sie langfristiger Natur sind Kulantes Entgegenkommen kombiniert mit offener Kommunikation von beiden Partnern ist der Schlüssel um die Lieferbereitschaft auch über die formellen Konditionen hinaus aufrechtzuerhalten « Die befragten EMS-Firmen berichten aber nicht nur von Verschiebungen sondern auch von Adhoc-Bedarfen die blitzschnell produziert und ausgeliefert werden mussten Nach den Worten von Rainer Koppitz CEO der KatekGruppe seien Bedarfe im MedicalBereich förmlich »durch die Decke gegangen« Bei Turck duotec hat die Pandemie zwar einerseits eine Erhöhung der Auftragsvolumina nicht nur der Medizintechnik nach sich gezogen andererseits kam es laut Philipp Mirliauntas aber auch zu einer deutlichen Reduzierung des Auftragseingangs aus dem Automotive-Bereich »Wir haben dieses plötzliche Ungleichgewicht mit einer Optimierung der Standortauslastungen gemeistert Aufträge entsprechend verlagert und neu priorisiert « Mit den aus Auftragsverschiebungen zu erwartenden Umsatzeinbußen fertig zu werden bezeichnet Roland Hollstein Geschäftsführer von Grundig Business Systems durchaus als Herausforderung Andreas Schneider entgegnet es handele sich um dieselben Herausforderungen »denen wir uns immer stellen« Kapazitäten kurzfristig an geänderte Rahmenbedingungen anzupassen gehört für einen EMS schließlich zum Geschäftsalltag BMK sieht dementsprechend hierin kein größeres Fortsetzung von Seite 1 Weltweite Lieferketten Problem »Wir sind gut aufgestellt und konnten kurzfristig auf Bedarfsreduzierungen und auch auf Erhöhungen reagieren Dank unserer Logistikmodelle wurden Reduzierungen partnerschaftlich und ohne größere Schäden reibungslos umgesetzt « Johann Weber hebt indes hervor dass man sowohl auf Lieferantenseite als auch auf der Seite der Kunden von einem sehr besonnenen Umgang mit dieser Situation sprechen kann > Materialkette Global vs local Allerdings unterstreicht Weber auch die Herausforderungen die sich in puncto Materialversorgung durch die Corona-Krise ergeben haben »Es musste ein besonderer Fokus auf die Materialversorgung gelegt werden viele proaktive Maßnahmen eingeleitet werden um die Versorgung sicherzustellen und kontinuierlich ein sehr enger Dialog über die komplette Supply Chain geführt werden « Große Bedeutung misst Weber in diesem Zusammenhang den Echtzeitinformationen zu »Wir haben uns in den vergangenen Monaten täglich mit unseren Lieferanten und Kunden über die aktuelle Liefersituation abgestimmt « Bei Sanmina wurde der Status der wichtigsten Lieferanten nach Auskunft von Michael Ackers sogar stündlich überwacht und die Kunden regelmäßig informiert Ein Notfallplan für den Frachtbereich kam zum Tragen um die geringeren Frachtkapazitäten zu Beginn der Pandemie abzufangen Hasler berichtet für sein Unternehmen u a von einer Neuregelung des Warenflusses und der Erfordernis des Micromanagements von Abstimmungsund Freigabeprozessen Auch wenn sich die MaterialSupply-Chain bis auf kurzfristige Bedarfe bestimmter Produkte oder Verfügbarkeit von Transportkapazitäten sukzessive erholt Sorge bereitet einigen Forumsteilnehmer ein grundsätzliches Dilemma das die Corona-Krise einmal mehr zutage gefördert hat die teilweise zu großen Abhängigkeiten von bestimmten Lieferanten und oder Ländern »Hier streben wir eine breitere Aufstellung an Die zu intensive Globalisierung sollten wir noch einmal überdenken und herausfinden wo wir unseren Bedarf besser lokal decken um die Supply Chain zu stabilisieren Es geht um einen gesunden Mix aus globalen und lokalen Lieferbeziehungen der die Supply Chain weniger verletzlich macht Ziel ist dass ein Lieferant im Notfall leichter für den anderen einspringen kann ähnlich wie das bei den ZollnerWerken der Fall ist In der Zukunft sind Alternativen notwendig« fasst Weber zusammen Ähnlich beurteilen dies auch andere Diskussionsteilnehmer wie Christoph Antener Group Director Strategic Sourcing von Katek »Globale Lieferketten haben sich als fragil gezeigt Außerdem können schnell Zusatzkosten entstehen die bisherige Kostenvorteile zunichtemachen Wir müssen den zukünftigen Supply Chain Fit so ausrichten dass wir innerhalb der Kosten und Nachhaltigkeit wettbewerbsfähig sind und bleiben Der Global-Sourcing-Ansatz muss nach Total Cost of Ownership betrachtet und wo sinnvoll auf Local Sourcing umgestellt werden Die Globalisierung wird aber auch immer einen globalen Supply Chain Fit verlangen je nach Ausrichtung und Wunsch des Kunden « zü n Christoph Antener Katek »Globale Lieferketten haben sich als fragil gezeigt Außerdem können schnell Zusatzkosten entstehen die bisherige Kostenvorteile zunichtemachen « Philipp Miriliauntas Turck duotec »Wir haben dieses plötzliche Ungleichgewicht mit einer Optimierung der Standortauslastungen gemeistert Aufträge entsprechend verlagert und neu priorisiert « Johann Weber Zollner Elektronik »Die zu intensive Globalisierung sollten wir noch einmal überdenken und herausfinden wo wir unseren Bedarf besser lokal decken um die Supply Chain zu stabilisieren Es geht um einen gesunden Mix aus globalen und lokalen Lieferbeziehungen der die Supply Chain weniger verletzlich macht «