Der Blätterkatalog benötigt Javascript.
Bitte aktivieren Sie Javascript in Ihren Browser-Einstellungen.
The Blätterkatalog requires Javascript.
Please activate Javascript in your browser settings.
Nr 29 2020 www markttechnik de 3 Aktuell Nachrichten Zentraler Baustein der Campusnetze ist die RedBox ein 19-Zoll-Schrank in dem die komplette Technik für das 5G-Netz steckt Vodafone nutzt dazu die Produkte vom Technologiepartner Ericsson Um mit Mobilfunknetzbetreibern wie Vodafone den gemeinsamen Industriekunden schlüsselfertige Campusnetze anbieten zu können konfiguriert Ericsson diese Lösungen künftig in Deutschland vor »Durch die Nutzung des Duisburger Supply Hubs für die Campusnetze rückt die globale Wertschöpfungskette von Ericsson noch näher an den Kunden und verkürzt den Implementierungszeitraum beim Kunden« erklärt Joe Wilke Leiter des Ericsson Center of Excellence Industry 4 0 »Dadurch wird nicht nur die Aufbauzeit des Netzes vor Ort reduziert Auch der Einsatz des benötigten Personals zur Implementierung der Technik auf dem Werksgelände kann so minimiert werden « Die Anforderungen der Kunden sind bei 5G-Campusnetzen deutlich unterschiedlicher als im 5GConsumer-Segment und damit auch die Kostenstrukturen Als Beispiel nennt Vodafone ein fiktives Unternehmen das mehr als 500 Gegenstände Sensoren Maschinen in einer 35 000 m2 großen Fabrikhalle vernetzen will Zudem erhalten 450 Mitarbeiter Zugriff auf die üblichen Telefonieund Datenservices auch außerhalb vom Unternehmenscampus Vodafone kombiniert dazu das Campusnetz mit seinen eigenen ersteigerten Frequenzen Bei einer fünfjährigen Vertragsdauer müsste das Unternehmen für das 5G-Campusnetz monatlich etwa 9000 Euro an Vodafone überweisen Hinzu kommen noch die Nutzungsgebühren für die Industriefrequenzen an die Bundesnetzagentur im genannten Beispiel einmalig rund 1500 Euro bei 100 MHz Bandbreite Die wichtigsten Faktoren für die Gebühren der Bundesnetzagentur sind die Bandbreite von 10 MHz bis 100 MHz und die Fläche Beispielrechnungen ergeben für ein Automobilwerk rund 11 000 Euro und für den Hamburger Hafen rund 1 4 Mio Euro für rund fünf Jahre Seit Ende letzten Jahres können Anträge für ein Campusnetz bei der Bundesnetzagentur gestellt werden Bisher wurden 51 Anträge auf Zuteilung von Frequenzen für lokale 5GNetze gestellt und 46 Zuteilungen von Frequenzen für lokale 5GNetze durch die Bundesnetzagentur erteilt Informationen zu den Antragstellern veröffentlicht die Bundesnetzagentur dabei nur mit Zustimmung der Zuteilungsnehmer Bisher haben nach den der Bundesnetzagentur vorliegenden Informationen die Unternehmen BASF LS Telcom Mugler und Deutsche Messe öffentlich gemacht dass sie Frequenzzuteilungen für 5G-Campusnetze erhalten haben Letztere will das Messegelände in Hannover mit einem eigenen 5G-Netz versorgen »Wir freuen uns sehr über unsere erste private 5G-Campus-Lizenz« betont Dr Jochen Köckler Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Messe »Besonders in Zeiten von Corona ist das ein wichtiges Signal das für Fortsetzung von Seite 1 5G-Campusnetze Zukunft Fortschritt neue Technologien und Investitionsbereitschaft steht Wir bieten unseren Kunden mit unserer Lizenz die volle 100-MHz-Bandbreite für ihre vielfältigen Anwendungsszenarien und unterschiedlichen Showcases « Erste professionelle Anwendungen können beispielsweise im Bereich des automatisierten Fahrens oder in der Gesichtserkennung in den Eingängen realisiert werden Auch auf der Geräteseite eines 5G-Campusnetzes gibt es mittlerweile konkrete Produkte So haben beispielsweise Phoenix Contact Quectel und Ericsson gemeinsam den ersten industriellen 5G-Router für lokale industrielle Anwendungen in einem privaten 5G-Netzwerk entwickelt Mithilfe dieses 5G-Routers können industrielle Anwendungen wie Maschinen Steuerungen und andere Geräte jetzt mit einem privaten 5G-Netzwerk verbunden und so in ihrer Ressourcennutzung Priorität und ihrem Verhalten koordiniert werden Er bietet daher einen entscheidenden Vorteil gegenüber bisherigen Funklösungen die lizenzfreie Funkbänder nach dem Best-EffortPrinzip nutzen und so bei starker Belegung des Funkspektrums Leistungsverluste hinnehmen müssen Noch gibt es zwar keinen bekannten Anwendungsfall aber die Bundesnetzagentur sieht private 5G-Netze auch als Chance für die Forstund Landwirtschaft »Auch für diese Branchen sind Campusnetze möglich« bestätigt Anne Geelen Pressesprecherin der Deutschen Telekom »Es gilt aber wie für jedes Projekt im Vorfeld sollte eine genaue Analyse mit dem Kunden durchgeführt werden welche Anwendungen benötigt werden und welche Technologien geeignet sind um diese Anwendungen am besten umzusetzen Wenn zum Beispiel große Flächen abgedeckt werden müssen sind die HighSpeed-Frequenzbereiche im 3 6-GHz-Spektrum wegen der geringen Reichweite nicht unbedingt geeignet sondern eher Frequenzen aus dem mittleren Spektrum Werden große Datenmengen transportiert braucht man besonders geringe Latenzen Je nach Anforderung kann es unterschiedliche Lösungen geben « Dass private 5G-Netze nicht nur für Konzerne interessant sind steht für Netmore und Warth & Klein Grant Thornton fest die dazu eine Partnerschaft eingegangen sind Beide Unternehmen sehen auch für kleine und mittlere Unternehmen ein hohes Potenzial in der Nutzung der 5G-Technologie Im Rahmen der Kooperation wird Warth & Klein Grant Thornton Kunden bei der Entwicklung einer kostenoptimierten Strategie und Konzeption für private 5G-Netze unterstützen und den Prozess der 5G-Netzimplementierung sowie den Frequenzerwerb strategisch und juristisch beraten Netmore wird Kunden mit seiner technischen Expertise und Erfahrung beim physischen Ausbau der Implementierung und Wartung von privaten 5G-Netzen begleiten Wie das Beispiel der beiden letztgenannten Beratungsunternehmen zeigt ist 5G für die Industrie nicht nur für die ganz Großen von Interesse und das schon mit der bereits vorhandenen Technologie denn 5G ist noch lange nicht vollständig implementiert Sowohl im High End der mmWave als auch im Sub-1-GHz-Bereich gibt es noch viel zu entwickeln und damit könnte 5G noch zahlreiche weitere industrielle Anwendungen finden Die Campusnetze sind der erste Schritt 5G aus der Image-Falle des Smartphone-Standards zu befreien mk n Phoenix Contact Quectel und Ericsson haben gemeinsam den ersten industriellen 5G-Router für lokale industrielle Anwendungen in einem privaten 5G-Netzwerk entwickelt Mit der RedBox bietet Vodafone die Technik eines 5G-Campusnetzes in einem 19-Zoll-Schrank vereint an Bild Vodafone Bild Phoenix Contact