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Nr 28 2020 www markttechnik de 3 Aktuell Nachrichten Zwar lassen sich Maschinen nahezu ohne Probleme exportieren aber das Personal für die Inbetriebnahme kommt nicht hinterher « Wirklich spürbar geworden sind die Probleme für die Stromversorgungsspezialisten auf dem deutschen Markt offenbar erst nach Ostern »Direkt in der Woche nach Ostern änderte sich die Lage abrupt Der Bedarf sank plötzlich wie abgeschnitten und die ersten Verschiebungen laufender Orders kamen von den ganz großen Unternehmen herein« schildert Oliver Walter Geschäftsführer der Camtec Power Supplies das plötzliche Abreißen »Im Laufe des Monats April reihten sich dann auch die Mittelständler in den Trend der Auftragsverschiebung mit ein « > »Schieben soweit es nur irgendwie geht« Auftragsverschiebung das scheint derzeit der dominierende Wunsch bei den Kunden zu sein »Wir haben Verschiebungswünsche bei Rahmenabrufen« bestä tigt Bernd Pfeiffer Marketing & Product Manager bei RSG Electronic components »Speziell bei Standardprodukten haben wir in den letzten Wochen die gesamte Bandbreite von Kundenreaktionen beobachtet von panischen Hamsterkäufen bis zu Schieben soweit es nur irgendwie geht « Für Sebastian Fischer Geschäftsführer der Traco Electronic sind Verschiebungen oder Streckungen von Liefervertragszeiten ein partnerschaftlicher Lösungsansatz »der für beide Seiten die bessere Lösung darstellt als eine Stornierung« Wobei die Entwicklung bei den verschiedenen Stromversorgungsherstellern offenbar durchaus unterschiedlich verlaufen ist in den ersten Monaten der Corona-Pandemie »Puls hat die ersten fünf Monate mit einem zweistelligen Umsatzplus abgeschlossen« berichtet etwa Bernhard Erdl President der Puls-Gruppe »auch wenn die Neuaufträge inzwischen spürbar weniger geworden sind Erstaunlicherweise haben wir aber gerade einen Großauftrag zur Ausstattung von Kreuzfahrtschiffen bekommen« > Umsatzeinbußen geringer als bei der Finanzkrise In der Wirtschaftsund Finanzkrise der Jahre 2008 09 mussten die Stromversorgungsspezialisten auf dem deutschen Markt Umsatzeinbußen von bis zu 25 Prozent rauskommen »Wenn der Umsatz auf dem Vorjahresniveau landet würde uns das schon sehr freuen auch das ist schon ein sportliches Ziel Wenn wir Glück haben werden wir mit einem blauen Auge davonkommen « Eine solchen Ausblick geben zu können darüber würde so manche Branche in der Corona-Krise schon mehr als glücklich sein Was die Branche darüber hinaus freut Die Lieferketten funktionieren zum überwiegenden Teil wieder Das heißt aber nicht dass es nicht doch in einigen Sektoren zu Engpässen kommen könnte Das liegt einerseits an Marktverschiebungen die schon vor der Corona-Krise eingesetzt haben So steigen größere Hersteller aus Produkten aus mit denen sie kaum noch Geld verdienen können Zusätzlich durchforsten die großen Hersteller ihr Produktspektrum und kündigen veraltete Komponenten jetzt verstärkt ab Das trifft beispielsweise Bauelemente die immer noch Blei enthalten Für viele der abgekündigten Produkte gilt Sie lassen sich nicht direkt durch alternative Komponenten ersetzen die Anwender kommen also nicht um ein Redesign herum Mehr zum Thema Quarze und Oszillatoren lesen sie in unserem Schwerpunktthema ab Seite 26 ha n Fortsetzung von Seite 1 Auftragsverschiebungen statt Stornos Fortsetzung von Seite 1 Umsatz stagniert ein Grund zur Freude! hinnehmen Georg Beretitsch Geschäftsführer Phoenix Contact Power Supplies geht allerdings nicht davon aus dass sich dieses Szenario wiederholt »Nach heutiger Einschätzung wird der Einbruch für das Stromversorgungsgeschäft weniger dramatisch ausfallen als zu Zeiten der Finanzkrise « Ende des zweiten Anfang des dritten Quartals so Beretitsch ist der Nachfragebedarf nahezu wieder auf normales Niveau gestiegen Auch wenn der Großteil der Befragten davon ausgeht dass die Talsohle Ende des zweiten Anfang des dritten Quartals erreicht war so richten sich die Erwartungen der Branche doch in erster Linie auf das Jahresende 2020 Dies hat in erster Linie damit zu tun dass sich die regionalen Schwerpunkte der Corona-Pandemie zwar verschoben haben sie global betrachtet bislang aber wenig von ihrem Schrecken verloren hat Sollte sich die Situation wieder verschärfen könnten auch wieder regionale Lockdowns drohen In Deutschland sehen die Stromversorgungs-Hersteller diesen Sommer durchaus unterschiedlich So geht man etwa bei Recom davon aus dass es nach den Lockdowns im Frühjahr dieses Jahres nicht zu den traditionellen Werksschließungen im Sommer kommen wird »Aus diesem Grund wird es in diesem Jahr auch kein Sommerloch geben und wir rechnen mit einem stärkeren dritten Quartal « Es gibt aber auch andere Einschätzungen »Wir erwarten noch stärkere Rückgänge bei den Bestandskunden im Laufe des dritten Quartals« wendet etwa Heinemann ein »Es scheint darum als ob die Sommerpause in diesem Jahr wirklich ihrem Namen gerecht würde « Angesichts dieser Unsicherheiten geht die Mehrzahl der befragten StromversorgungsHersteller für die zweite Jahreshälfte 2020 von einem langsamen Wiederanlauf aus Wirklich interessant dürfte deshalb vor allem die Entwicklung im nächsten Jahr werden eg n Hermann Püthe inpotron Schaltnetzteile »Für das 3 Quartal dieses Jahres erwarte ich eine leichte Verbesserung der Marktsituation aber keinen Quantensprung « Karsten Bier Recom »Wir rechnen mit einem stärkeren 3 Quartal bedingt durch die Tatsache dass es in diesem Jahr kein Sommerloch geben wird «