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8 www markttechnik de Nr 21 2020 Aktuell Nachrichten Fortsetzung von Seite 1 Die Lager sind gut des Tier-1 -2 oder auch mal -3 können damit den Zahlen unserer Kunden kaum trauen « Auf der Ebene der Halbleiterhersteller werden die Auswirkungen eines Rückgangs der Automobilproduktion mit einer Zeitverzögerung von zwei Monaten sichtbar erläutert Oliver Scharfenberg Manager Media Relations bei Infineon Technologies »Als Folge erleben wir derzeit eine plötzliche und steile Verschlechterung bei unseren Auftragsvolumina An unseren Standorten in Regensburg Dresden und Villach haben wir Kurzarbeit angekündigt oder bereits damit begonnen « »Wir sehen auch noch Anfang Mai verhaltende Aktivitäten bei den Automobilzulieferern« schildert Olaf Lüthje Senior Vice President Business Marketing Passives bei Vishay seine Marktbeobachtung »Da die Forecasts weiterhin über den tatsächlichen Abrufen liegen gehen wir davon aus dass die Lager in der Lieferkette weiterhin gut gefüllt sind « Das hat Konsquenzen »Angesichts vieler neuer Projekte werden wir 2020 eine bessere Performance als der generelle Markt bieten können aber wir rechnen mit einem sicherlich knapp zweistelligen Rückgang gegenüber dem Vorjahr « Welche Konsequenzen die Produktionsausfälle des wochenlangen Lockdowns und des sich derzeit nur langsam vollziehenden Wiederhochfahrens der Automobilund Automotive-Produktion in Deutschland und auch Europa auf die deutsche Bauelemente-Branche hat macht Christoph Stoppok Fachverbandsgeschäftsführer Electronic Components and Systems sowie PCB and Electronic Systems beim ZVEI deutlich »Für die Unternehmen der Automotive-Branche ist ein Umsatzeinbruch zwischen 15 und 25 Prozent denkbar Unternehmen die ausschließlich die Elektromobilität bedienen gehen von einem etwas moderateren Umsatzeinbruch aus « Als die European Association of Automotive Suppliers CLEPA die das gesamte Spektrum der Zulieferer dieser Branche abbildet Ende April eine aktuelle Umfrage unter ihren Mitgliedern durchführte war das Ergebnis auch auf europäischer Ebene eindeutig In der Mehrheit rechneten die Befragten für 2020 mit einem Umsatzrückgang von mindestens 20 Prozent Etwa ein Drittel der Befragten ging von noch deutlich höheren Umsatzverlusten aus Sorgen bereiten den Herstellern und Zulieferern vor allem die massiv eingebrochenen Zulassungszahlen So sank die Zahl der Neuzulassungen im April in Deutschland um 61 Prozent Die weitere Entwicklung ist ungewiss Welches Konsequenzen dieses langsame Hochfahren aufseiten der Automobilund Automotive-Hersteller gepaart mit der aktuellen Zurückhaltung der Autokäufer hat macht Josef Vissing Deputy Head of Sales bei TDK Europe deutlich »Unsere Fertigung von Produkten für Automotive-Anwendungen läuft angeglichen an die derzeit schwächere Nachfrage « Das nur langsame Hochfahren der Produktion bei den OEMs wirkt verzögert auf die Tier-1-Unternehmen und noch weiter verspätet auf TDK »da wir in den meisten Fällen Tier-2-Lieferant sind« Vissing erwartet eine schrittweise Erholung ab Juli August und rechnet damit »dass die gesamte europäische Automotive-Lieferkette in der zweiten Jahreshälfte wieder in einen Korridor von mehr als 80 Prozent wenn nicht gar bis zu 100 Prozent des Vor-Corona-Niveaus einschwenken könnte« Aus Sicht der Distribution lässt sich feststellen »dass die Kunden vor dem Lockdown ihre Läger noch gut gefüllt haben« stellt etwa Jean Quecke Sales Director IPE Central Europe bei Future Electronics fest »Im Moment sind darum hauptsächlich spezielle Fehlteile das Thema « Joachim Pfülb Vertriebsleiter der Beck Elektronik geht davon aus dass angesichts der unsicheren Wirtschaftsund Finanzlage der Verkauf von Automobilen weiter leiden wird »Infolge dessen laufen die Produktionen nur im Einschichtbetrieb mit entsprechend niedrigerem KomponentenBedarf « Ohne stimulierende Impulse für die Automobilbranche wird deshalb auch für ihn ein Rückgang um 20 Prozent zum Plan in diesem Jahr immer wahrscheinlicher Es scheint so das zeigt die Umfrage dass die Hoffnung auf eine V-Kurve also dass nach dem rapiden Absturz mit dem Einsetzen des Shutdowns und nach dem Exit nun ein rascher Aufschwung erfolgen würde sich nicht bewahrheiten wird Vielmehr deutet einiges auf eine U-Kurve hin Wie breit der Boden des Udabei ausfällt wird sich in den nächsten Wochen und Monaten zeigen Kein Interesse dürften sowohl die Automobilals auch die Automotive-Hersteller an einer W-Kurve haben bei der auf einen kurzen Aufschwung ein nochmaliger Absturz folgen würde Aus Sicht der EU-Kommission diese Einschätzung hat sie Anfang Mai abgegeben wird die deutsche Industrie und damit auch eine ihrer Kernbranchen die Automobilindustrie das Niveau des Jahres 2019 wohl erst wieder Ende 2021 erreichen Etwas positiver stellt sich die Lage der Automobilund Automotive-Branche inzwischen bereits wieder in Asien dar wie einige der Befragten bestätigen »In China selbst hat die Fertigung im Automotive-Markt wieder angezogen und es kommt zu einzelnen Engpässen aufgrund von Shutdowns in Asien« so Rüdiger Scheel Vice President Automotive bei Murata Europe »China ist momentan schon wieder deutlich weiter im Hochlauf fortgeschritten als es Europa ist« stellt auch Harald Sauer Director Taiyo Yuden Europe fest »In Europa werden wir die Verluste des 2 Quartals nicht mehr aufholen können Auf weltweiter Basis ist unser Auftragseingang im Plan oder sogar darüber das gilt auch für das 2 Quartal 2020 « Mehr über die Statements der mehr als ein Dutzend befragten Experten erfahren Sie unter www markttechnik de autoumfrage eg n Christoph Stoppok ZVEI »Für die Unternehmen der Automotive-Branche ist ein Umsatzeinbruch zwischen 15 und 25 Prozent denkbar Unternehmen die ausschließlich die Elektromobilität bedienen gehen von einem etwas moderateren Umsatzeinbruch aus « Josef Vissing TDK Europe »Wir haben die Fertigung von Produkten für AutomotiveAnwendungen an die derzeit schwächere Nachfrage angeglichen Wir erwarten eine schrittweise Erholung ab Juli August « Ferdinand Leicher Bourns »Da die Autofabriken erst wieder seit KW 18 hochfahren haben die OEMs sowie die Tier-1 bis -3 momentan kaum saubere Sichtbarkeit darauf welche Schritte die Politik zum Ankurbeln der Automärkte in Europa ergreifen wird «