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8 www markttechnik de Nr 13 2020 Aktuell Nachrichten Was hat sich also die Mioty-Allianz für die nächste Zeit vorgenommen? »Wir werden die kompletten Protokolle standardisieren um die Geräte zertifizierbar und interoperabel zu machen« erklärt Trottler Erst das gibt den Betreibern die Sicherheit dass die Sensoren und sonstigen Geräte verschiedener Hersteller einfach zusammenarbeiten können Außerdem will die Allianz neue Mitglieder aufnehmen die die entsprechenden Sensoren Gateways und Netze aufbauen Einsatz soll Mioty unter anderem in Smart Cities in der Industrie in der Agrartechnik und im Smart Home finden Grundsätzlich gebe es so viele Wachstumsmöglichkeiten dass Mioty nicht im Wettbewerb zu anderen LPWAN-Techniken wie LoRa stehe »Mioty wird seinen Platz finden ohne andere verdrängen zu müssen« so Trottler Doch technisch ist die ursprünglich im Fraunhofer IIS entwickelten Mioty-Technik einen Schritt voraus Denn Mioty zeichnet sich gegenüber existierenden Alternativen im unlizenzierten Spektrum wie LoRaWAN und Sigfox durch hohe Robustheit aus wie Mattias Lange General Manager für Connectivity von TI im Gespräch mit Markt&Technik erklärte Die Daten werden nämlich im Sub-GHzBand in sehr kurzen Paketen auf verschiedenen Frequenzen verschickt sogenannten Telegrammen Diese patentierte Telegram Splitting-Technik macht Kollisionen und Interferenzprobleme bei starkem Funkverkehr relativ unwahrscheinlich Und selbst wenn Kollisionen stattfinden lassen sich die Daten dank Fehlerkorrekturcodes auch dann vollständig rekonstruieren wenn nur 50 Prozent der Pakete ankommen Zudem nimmt Mioty wenig Energie auf sodass eine Batterie beispielsweise in Gasoder Wasserzählern laut Lange 10 bis 15 Jahre halte Weil Mioty auf MSK-Modulation basiert können die meisten auf dem Markt erhältlichen Funk-ICs verwendet werden Ein weiterer wichtiger Vorteil sei dass das SoftwarePaket für Mioty prinzipiell auf jedem Controller läuft »Damit sind wir von der Hardware unabhängig« so Lange »Und schließlich ist Mioty ein Protokoll das die gerade veröffentlichte technische Spezifikation ETSI TS 103357 für sogenannte Low Throughput Networks erfüllt « All diese Argumente haben TI dazu bewogen die Gründung der Mioty-Allianz aktiv zu unterstützen Gründungsmitglieder sind außerdem das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS Diehl Metering Diehl Connectivity Solutions ifm Ragsol Stackforce und Wika »Die technischen Hürden sind genommen wie das FhG IIS schon an Hunderten von Tests mit zahlreichen Partnern über die vergangenen Jahre bewiesen hat Jetzt kommt es darauf an dass die Allianz die potenziellen Anwender insgesamt von den Vorteilen des Mioty-Protokolls überzeugen kann« sagt Mattias Lange Offenbar keine unbegründete Hoffnung Auf der embedded world zeigte jedenfalls der deutsche HF-Spezialist und LoRa-Pionier IMST zwei Mioty-Funkmodule sowie MiotyTemperaturund -Feuchtsensoren Auch die norwegische Radiocrafts unterstützt künftig Mioty Ebenfalls der Mioty-Allianz bereits beigetreten ist die deutsche Weptech elektronik Bisher hatte sich Weptech auf die Funktechniken wireless Mbus OMS NB-IoT und Thread fokussiert »Wir hatten Fortsetzung von Seite 1 Wird Mioty zum bemerkt dass es mit LoRaWAN unter Umständen zu technischen Problemen kommen könnte gerade wenn es um das Ablesen von Zählern geht was für uns ein wichtiges Geschäftsfeld ist« sagte Wolfgang Esch Leiter Verkauf und Marketing im Gespräch mit Markt& Technik Denn die Telegrammpakete von OMS sind länger als die Datenpakete von LoRaWAN die auch noch mit geringerer Datenrate senden Zudem wird der Spreizfaktor mit der Basisstation abgesprochen der die Datenrate und damit auch die Reichweite bestimmt Das kann zu deutlich längeren Übertragungszeiten führen und die Anzahl der übertragenen Telegramme steigt Weil LoRaWAN unter anderem auch mit einem Acknowledge arbeitet kann es also zu sehr viel Kommunikation zwischen den Geräten und der Basisstation kommen was die Batterielebensdauer negativ beeinflusst Im Endeffekt kann dann die Batterielebensdauer nicht mehr deterministisch vorhergesagt werden Auch unabhängige Studien etwa von der Hochschule Offenburg haben ergeben dass LoRaWAN empfindlich auf Störungen reagiert »Gleichzeitig befand sich Mioty in der Entwicklung und wir wurden auf dieses Protokoll aufmerksam« so Esch Mioty arbeitet zwar auch auf Basis eines Spreizverfahrens verwendet aber das bereits erwähnte Telegram Splitting »Es handelt sich also um ein sehr robustes System und darauf kommt es an wenn viele Millionen Zähler verlässlich ausgelesen werden sollen« sagt Esch Auch Peter Grundig Geschäftsführer von Greatech sieht gute Chancen für Mioty in den Gebieten in denen bisher LoRaWAN weite Verbreitung gefunden hat Entscheidend für den Erfolg sei ob demnächst Gateways bzw Base Stations zu erschwinglichen Kosten zur Verfügung stünden Genügend Chancen für Mioty sieht auch er Typische Anwendungen wären das Auslesen von Gasund Wasserzählern sowie Smart-City-Systeme im Allgemeinen Die zuständigen Kommunen würden dazu gerne ihre eigenen Netze aufbauen vor allem weil sie laufende Kosten unter allen Umständen vermeiden wollen »Da wird dann eine robuste Funktechnik die unter anderem eine Reichweite von 20 km erreicht sehr interessant« so Peter Grundig ha n Mattias Lange TI »Die technischen Hürden sind genommen Jetzt kommt es darauf an dass die Allianz die potenziellen Anwender insgesamt von den Vorteilen des MiotyProtokolls überzeugen kann « Peter Grundig Greatech »Die Kommunen wollen im Rahmen von Smart-City-Konzepten eigene Netze aufbauen da wird dann eine robuste Funktechnik wie Mioty sehr interessant die eine Reichweite von bis zu 20 km erreicht « Hermann Trottler Mioty Alliance »Wir werden die kompletten Protokolle standardisieren um die Geräte zertifizierbar und interoperabel zu machen « Das Phoenix-M-Modul von Weptech gibt es auch mit dem Mioty-Stack