Der Blätterkatalog benötigt Javascript.
Bitte aktivieren Sie Javascript in Ihren Browser-Einstellungen.
The Blätterkatalog requires Javascript.
Please activate Javascript in your browser settings.
www markttechnik de 41 2025 16 Fokus Neues COF-Material entfernt Ewigkeitschemikalien aus Abwasser BAM entwickelt Filter gegen PFAS Ein Forschungsteam der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung BAM hat ein Filtermaterial entwickelt das in der Lage ist sogenannte PFAS – auch bekannt als Ewigkeitschemikalien – aus Abwässern zu entfernen P FAS perund polyfluorierte Alkylverbindungen finden sich in zahlreichen Alltagsprodukten – etwa in Outdoorjacken Teflonpfannen oder Feuerlöschschaum – weil sie extrem wasserfettund schmutzabweisend sowie hitzebeständig sind Ihre Widerstandsfähigkeit macht sie jedoch zu einem Umweltproblem Sie bauen sich kaum ab und können gesundheitsschädlich sein Das nun an der BAM entwickelte Material das speziell für die Bindung hartnäckiger Schadstoffe wie PFAS konzipiert wurde basiert auf sogenannten kovalenten organischen Gerüststrukturen COFs Diese besitzen winzige Poren in Nanogröße in denen PFAS-Moleküle hängenbleiben können Besonders bemerkenswert Die COFs entstehen durch ein mechanisches Verfahren – das Mahlen in einer Kugelmühle »Wir nutzen dazu einen speziellen Mahlbecher in den Pulver ein Tropfen Lösungsmittel und zwei Stahlkugeln gegeben werden« erklärt BAM-Forscherin Franziska Emmerling »Die schnellen wiederholten Stöße der Kugeln übertragen mechanische Energie direkt auf die Feststoffe Dadurch entstehen gezielt Defekte und die Partikel werden verkleinert Das erleichtert die Diffusion der Moleküle aktiviert ihre Reaktivität und ermöglicht so die Bildung neuer chemischer Verbindungen die unter klassischen Bedingungen oft nicht zugänglich wären « Die Herstellung wurde am Forschungszentrum DESY in Hamburg mit Hilfe der Röntgenlichtquelle PETRA III untersucht Während die Kugelmühle arbeitete durchleuchtete ein Röntgenstrahl alle zehn Sekunden den Inhalt So konnte das Team live beobachten wie sich die Ausgangsstoffe in die neuen Gerüststrukturen verwandelten Das Adsorptionsverhalten des Materials also seine Fähigkeit PFAS an der Oberfläche zu binden wurde sowohl in experimentellen Studien als auch mithilfe theoretischer Modellierungen detailliert untersucht Ziel war es die Interaktion zwischen PFAS und der COF-Oberfläche besser zu verstehen Das neue Material kommt ohne Schwermetalle aus und ist damit besonders umweltfreundlich Die Filter könnten künftig z Bdirekt in Kläranlagen von Unternehmen eingesetzt werden die PFAS produzieren damit sie nicht von dort ins Abwasser und in die Umwelt gelangen nw ■ Die Filter besitzen winzige Poren in Nanogröße in denen PFAS-Moleküle hängenbleiben können Bild BAM DESY Science Communication Lab