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Datacenter-Infrastruktur www markttechnik de 35 2025 34 Schritt für Schritt zur KI-Factory Integration von hybriden Kühl systemen ohne Betriebsunterbrechung »Die Integration von KI-Workloads in Bestandsrechenzentren erfordert eine fundamentale Neuausrichtung der Kühlinfrastruktur« sagt Marc Stubert Senior Application Engineer Thermal bei Vertiv Moderne Trim-Cooler-Technologie eröffne die Möglichkeit bestehende Luftkühlungssysteme schrittweise um Flüssigkeitskühlungskomponenten zu ergänzen – ohne Unterbrechung des IT-Betriebs Stubert beschreibt ein typisches Dilemma Zwischen Bestellung neuer KI-Hardware und deren Lieferung liegen heute mehrere Monate »Das ist zu wenig Zeit für eine komplette Sanierung der Kühlungsinfrastruktur aber ausreichend um bestehende Systeme intelligent zu erweitern und für kommende Hardware-Generationen aufzurüsten « Während Be schaffungs teams bereits GPUs der nächsten Generation ordern die bis zu 142 kW pro Rack beanspruchen arbeiten Facility Manager oft noch mit Kühlsystemen die für höchstens 15 kW pro Rack ausgelegt sind Seiner Einschätzung nach zwingt dieses Timing-Problem Rechenzentren zu einer strategischen Entscheidung »Entweder verschiebt man KI-Investitionen um mehrere Jahre – oder man findet einen Weg die Kühlsysteme zu modernisieren während der Betrieb weiterläuft « Moderne Kaltwassersysteme mit integrierter Free-Cooling-Technologie böten dafür eine Lösung Sie lassen sich parallel installieren und ermöglichen so den Übergang von luftgekühlten Umgebungen hin zu hybriden Flüssigkeitsund Luftkühlungen die sowohl aktuelle als auch künftige Anforderungen abdecken Bestandsanalyse und Modernisierungsbedarf »Die Ausgangslage in Rechenzentren ist fast immer heterogen« erklärt Stubert Viele Betreiber hätten zwar nachgerüstete Wasserkreise für freie Kühlung doch die Dimensionierung richte sich häufig noch an älteren Servergenerationen aus Sobald GPUs oder spezialisierte KI-ASICs ihre charakteristischen Lastsprünge erreichen komme es rasch zu thermischen Engpässen Stubert warnt Mehr Luftvolumen allein könne das nicht kompensieren da der exponentiell steigende Druckverlust die vorhandenen Ventilatoren schnell an ihre Drehzahlgrenzen bringe KI-Rack-Dichten hätten sich zuletzt drastisch entwickelt – von ursprünglich 20 kW pro Rack auf heute bis zu 142 kW »Und wir sehen schon die nächste Welle In den kommenden Jahren werden 500 kW oder mehr erwartet « Sein Rat eine systematische Bestandsanalyse Dabei sollten Wasserführung Stromreserven und Aufstellflächen bewertet werden »Nur so lässt sich ermitteln bis zu welcher Dichte die existierende Luftkühlung ökonomisch sinnvoll betrieben werden kann « Zugleich markiere dies den kritischen Punkt ab dem Hybridsysteme zwingend notwendig seien um gewünschte Rack-Dichten zu ermöglichen – ohne Redundanzlevel oder SLA-Verpflichtungen zu gefährden Kaltwasserinfrastruktur als Modernisierungsgrundlage Ein besonders effektiver Ansatz ist aus Stuberts Sicht die schrittweise Erneuerung der zentralen Kaltwassererzeugung Moderne Kaltwassersätze könnten vom Temperaturprofil her sowohl bestehende Luftkühlungen als auch Liquid-Cooling-Systeme CDUs versorgen und so die Grund lage für eine Migration ohne größere Betriebsunterbrechung schaffen »Wirtschaftlich wird diese Strategie vor allem dann wenn me-Für eine 5000-m²-Rechenzentrumsfläche liegen klassische Systeme bei circa 85 MW Kühlleistung ≈ 17 kW m² Mit dem Vertiv CoolLoop Trim Cooler sind rund 120 MW ≈ 24 kW m² möglich – + > 40 Prozent bei unverändertem Footprint